La Rioja ist das bekannteste Weinbaugebiet Spaniens. Das DOCa-Gebiet wird insbesondere mit Rotwein auf Tempranillo-Basis assoziiert und ist die Heimat renommierter Bodegas wie Marqués de Riscal, Bodegas López de Heredia oder La Rioja Alta. Obwohl der Wettbewerb innerhalb von Spanien deutlich zugenommen hat, bleibt die Rioja unangefochten das führende Weinanbaugebiet des Landes.
Das Weinanbaugebiet Rioja
Die Geschichte
Die Geschichte des Weinbaus in La Rioja reicht über 2.000 Jahre zurück. Schon die Römer brachten Reben in die nordspanische Region, die sich durch ihre fruchtbaren Böden und für den Weinbau ideale klimatische Verhältnisse auszeichnet. Während des Mittelalters förderten Klöster entlang des Jakobswegs den Anbau und die Produktion von Wein, der sowohl religiösen als auch wirtschaftlichen Zwecken diente.
Im 19. Jahrhundert erlebte La Rioja einen entscheidenden Aufschwung. Die Reblausplage in Frankreich führte dazu, dass französische Winzer nach Alternativen suchten und die Weinregion für sich entdeckten. Durch den Austausch von Wissen und Techniken wurde die Qualität der Rioja-Weine erheblich verbessert, was den internationalen Ruf des Gebiets begründete.
Erste DOCa in Spanien
1970 erhielt La Rioja als erste Weinregion Spaniens den Status einer Denominación de Origen Calificada (DOCa), die höchste Klassifizierung für Weine in Spanien. Heute ist La Rioja weltweit für ihre ausdrucksstarken Rotweine bekannt, die hauptsächlich aus Tempranillo und Garnacha gekeltert werden. Tradition und Innovation gehen hier Hand in Hand, was die Region zu einem Aushängeschild des spanischen Weinbaus macht.
Die Rebsorten
In der Rioja wird hauptsächlich Rotwein hergestellt. Diese Weine entstehen aus Verschnitten mit den Rebsorten Tempranillo, der Königsrebe der Region, und der Garnacha-Traube. Die Rebsorten Mazuelo und Graciano, die seltener vorkommen, werden meist zur Ergänzung von Cuvées verwendet.
Rioja Weißwein basiert hauptsächlich auf der Rebsorte Viura, oft ergänzt durch Malvasía oder Garnacha Blanca. Modernere Stile können auch internationale Sorten wie Chardonnay oder Sauvignon Blanc enthalten.
Tempranillo
Tempranillo, die wichtigste Rebsorte der Rioja, zeichnet sich durch Aromen von Kirschen, Erdbeeren, Tabak, Vanille und Leder aus. Sie gedeiht besonders gut in den kühleren Subregionen Rioja Alta und Rioja Alavesa.
In unserem Blog-Beitrag Tempranillo - spanische Rotwein-Kultur in all ihren Facetten verraten wir Ihnen, wie die Rotweinsorte zahlreiche spanische Spitzenweine von Marqués de Riscal, Vega Sicilia, Pingus und Co prägt.
Garnacha
Die Garnacha-Traube, außerhalb von Spanien auch als Grenache bekannt, bringt Fülle, Würze und Alkoholgehalt in die Cuvées und gedeiht besonders gut im wärmeren Klima der Rioja Oriental.
Rioja: Die unterschiedlichen Reifegrade für Weiß- und Rotwein
Die Klassifizierungen Crianza, Reserva und Gran Reserva stehen für unterschiedliche Grade der Reife, die je nach Weinbauregion in Spanien unterschiedlich reglementiert sind. Ein "Joven" entspricht dem kürzesten Reifegrad. Diese Weine werden entweder gar nicht oder nur sehr kurz im Holzfass gereift und stehen im Gegensatz zu den gereiften Kategorien wie Crianza, Reserva oder Gran Reserva, die längere Reifezeiten in Fass und Flasche erfordern.
Rioja - Crianza
Rotwein
Ein Rotwein aus der Rioja mit der Bezeichnung Crianza muss mindestens 2 Jahre Reifezeit aufweisen, davon mindestens 1 Jahr in Eichenfässern und der Rest in der Flasche.
Weißwein
Ein Rioja Weißwein profitiert von 2 Jahren Reifezeit, davon mindestens 6 Monate in Eichenfässern
Rioja - Reserva
Rotwein
Für Rioja Rotwein mit der Bezeichnung "Reserva" beträgt die Reifezeit mindestens 3 Jahre, davon 1 Jahr in Holzfässern.
Weißwein
Minimale Reifezeit von 3 Jahren, davon mindestens 6 Monate in Eichenfässern.
Rioja - Gran Reserva
Rotwein
Ein roter Gran Reserva wird mindestens 60 Monate gereift, davon 2 Jahre in Fässern.
Weißwein
Ein weißer Gran Reserva hat in la Rioja eine Mindestreifezeit von 4 Jahren, davon nicht weniger als 12 Monate in Eichenfässern.
Die unterschiedlichen Wein-Stile in Rioja
Seine führende Position unter den spanischen Weinen konnte die Rioja trotz steigender Konkurrenz aus Ribera del Duero und dem Priorat nicht zuletzt auch behaupten, indem sie sich kontinuierlich weiterentwickelte. Heute existieren zwei prägende Stilrichtungen nebeneinander: die klassische Schule mit langem Fassausbau und die moderne Rioja, die auf intensivere Frucht und subtileren Holzeinsatz setzt. Besonders junge Winzer widmen sich zunehmend dem Terroirgedanken. Mit Erfolg: Die modernen Terroir-Weine der Rioja werden international immer beliebter.
Die Charakteristik der Weine der Unterregionen von La Rioja
Die Rioja erstreckt sich entlang des Ebros und um die Regionalhauptstadt Logroño. Sie ist in drei Unterregionen unterteilt:
Rioja Alavesa
Kleinste Unterregion, bekannt für elegante Weine mit Finesse.
Rioja Alta
Heimat traditioneller Bodegas, mit strukturierten und lagerfähigen Weinen.
Rioja Oriental
Wärmste Region, ideal für Garnacha-Trauben, die kraftvolle, üppige Weine hervorbringen.
Berühmte Rioja-Weingüter
Marqués de Riscal - Eine der berühmtesten Bodegas der Rioja
Marqués de Riscal, gegründet im Jahr 1858, gehört zu den ältesten und legendärsten Bodegas der Region. Die eleganten, langlebigen Weine sind von ihrer klassischen Rioja-Charakteristika geprägt.
Bodegas López de Heredia
López de Heredia ist eine der traditionsreichsten Weingüter. Hier entstehen authentische, unverwechselbare Spitzen-Rotweine Riojas.
CVNE
Die 1879 gegründete CVNE (Compañía Vinícola del Norte de España) ist für ikonische Linien wie "Imperial", bekannt die zu den besten Rotweinen der Welt zählen.
La Rioja Alta
La Rioja Alta produziert harmonische, zugängliche Weine mit großem Lagerpotenzial.
Muga
Muga produziert authentische, harmonische und elegante Weine, in welchen sich die unbändige Leidenschaft der Familie Muga widerspiegelt.
Auch Vega Sicilia, Spaniens Weinbaulegende aus Ribera del Duero, hat mit seinem "Macán" einen Rioja-Wein in seinem Portfolio.
