Mit ihren fast 210.000 Hektar Anbaufläche in 41 Ländern gehört die anpassungsfähige Traube zu den zehn am häufigsten angebauten Rebsorten überhaupt. Historisch gesehen ist die „König der Weinreben“ in Frankreich, in der Bourgogne beheimatet. Doch einige der größten Chardonnay-Weine sind kalifornischen Ursprungs, wie dem Sonoma Valley oder Napa Valley. Die Ursprünge der Weißweinrebe, die Stilistiken, der Geschmack: Folgen Sie uns auf eine önologische Weltreise durch die Weinberge ...
Die Ursprünge des Chardonnays
Zum ersten Mal fand die Weinrebe Ende des 17. Jahrhunderts Erwähnung, allerdings verwechselte man sie oft mit der Pinot Blanc-Traube. Lange Zeit galt die aus der Bourgogne stammende Sorte als Schwester des Pinot Noir, doch in Wirklichkeit soll sie das Ergebnis einer Kreuzung zwischen Pinot und Gouais sein. Wie viele andere alte Weinreben hat auch der Chardonnay seinen Ursprung in Vorderasien, bevor er sich in der nordfranzösischen Bourgogne verbreitete, wo sich die Klöster um Anbau und Pflege kümmerten. Seit Jahrhunderten ist sie der Inbegriff für Spitzen-Weißweine aus der Bourgogne, darüber hinaus spielt sie auch in der Champagne im Norden Frankreichs eine wichtige Rolle.
Chardonnay ist eine berühmte und vielseitige Weißwein-Traube, die in verschiedenen Stilen produziert wird - von prickelndem Schaumwein bis hin zu reichhaltigen, cremigen Weinen. Die Traube wird oft sortenrein verarbeitet, kann aber auch in Assemblagen gefunden werden, wie in der Champagne oder in der Neuen Welt.
Boden, Klima und Stilistik
Chardonnay passt sich an verschiedene klimatische Bedingungen an und sein Charakter hängt stark von der Weinbauregion, dem Klima und der Herstellung ab. Die Traube erzielt ihre besten Ergebnisse in kühleren Regionen. Die Aromen reichen von frischen Zitrusnoten, Steinobst bis hin zu exotischen Früchten. Bei der Verwendung von Eichenfässern können auch Gebäck-, Butter- oder Vanille-Noten auftreten.
Die renommiertesten Anbaugebiete
Burgund
Das Burgund im Norden Frankreichs ist das Weißwein-Paradies schlechthin für Chardonnay. Hier wird die Traube seit Jahrhunderten angebaut und macht mehr als 51 % der Weinanbaufläche der Region aus. Die Stilistik der Weine variiert je nach Appellation. Im kühleren Chablis werden trockene Weißweine mit frischen Zitrusnoten und mineralischen Noten produziert. Die Côte de Beaune produziert einige der größten Chardonnayweine überhaupt, wie Meursault und Puligny-Montrachet.
Kalifornien
Kalifornien ist ein weiteres renommiertes Anbaugebiet für Chardonnay. Einige der größten Chardonnayweine werden in den gemäßigteren und kühleren Gebieten in der Nähe des Pazifischen Ozeans angebaut, wie in Sonoma, Carneros oder Russian River.
Australien
Australien hat sich die Chardonnaytraube als DIE weiße Rebsorte etabliert. Die Traube gedeiht besonders gut in den Küstenregionen, die durch die ozeanischen Einflüsse geprägt sind. Hier sind das Yarra Valley, Adelaide Hills und Margaret River die wichtigsten Anbaugebiete.
Weitere Anbauregionen für Chardonnay
Auch in Neuseeland, Südamerika und Südafrika werden großartige Chardonnayweine produziert. Die Traube wird auch zur Herstellung von Schaumwein verwendet, wie Champagner und Crémant.
Kulinarische Kombinationen: Welches Essen passt zu Chardonnay?
Chardonnay bietet eine Vielzahl an Kombinationsmöglichkeiten. Prickelnde Chardonnays passen gut zu Meeresfrüchten, während burgundische Chardonnays zu Geflügel in Sauce, Kalbfleisch oder Hummer passen. Neuseeländischer Chardonnay harmoniert gut mit Fusionsküche oder asiatischen Gerichten.
Chardonnay vs. Sauvignon Blanc: Zwei Rebsorten, zwei Weinprofile
Beide Rebsorten sind an allen Ecken der Welt berühmt. Sie sind sich unsicher, ob Sie weintechnisch eher das Burgund oder die Loire bevorzugen? Sie können sich nicht merken, was einen Pouilly-Fumé von einem Pouilly-Fuissé unterscheidet oder ein Sancerre von einem Meursault? In unserem Blog-Beitrag Chardonnay vs. Sauvignon Blanc: Zwei Weißwein-Ikonen im Vergleich haben uns die charakteristischen Hauptmerkmale der beliebten Weine etwas näher angeschaut!