Ruinart: Die einzigartige Stilistik des ältesten Maison de Champagne

Ruinart: Das älteste Maison de Champagne

Das 1729 gegründete Maison de Champagne genießt auch nach nahezu 300 Jahren des Bestehens Kultstatus. Die berühmte Champagnermarke trumpft mit historischem Know-how und einzigartiger Stilistik.

Wegweisend, zeitlos und von höchster Symbolkraft – seit 1729 produziert Ruinart Champagner. Als ältestes Maison de Champagne ist das Haus ein bedeutender Akteur in der Region. Seine Ursprünge gehen auf den visionären Mönch Dom Thierry Ruinart zurück, der früh die Faszination des Adels für den prickelnden Wein erkannte – in einer Zeit, als der Schaumwein noch nicht den Namen „Champagner“ trug.

Chardonnay: Die Signatur-Rebsorte von Ruinart

„Ruinart“ und „Blanc de Blancs“ - die beiden Begriffe sind heute untrennbar miteinander verbunden. Der exzellente Ruf und die Idendität der Ruinart Champagner gründen seit jeher auf der Qualität der großen Chardonnay-Trauben, die die Grundlage der Topcuvées des Hauses darstellt. Bertrand Mure, ehemaliger Leiter von Ruinart, traf 1947 die Entscheidung, den Chardonnay zur Signatursorte des Hauses zu machen, um den Edelschäumern Frische und Eleganz zu verleihen. Seitdem bildet die Chardonnaytraube die Basis aller Ruinart-Kreationen.

Die Trauben, das Ergebnis sorgfältiger Arbeit im Weinberg, werden von Hand geerntet und präzise gepresst. Danach erfolgt eine alkoholische Gärung, gefolgt von einer malolaktischen Gärung, bei der Apfelsäure in Milchsäure umgewandelt wird. Nach der Assemblage in Tanks wird der Wein in Flaschen abgefüllt, mit Zucker und Hefen versehen und mit Metallkapseln verschlossen. Für den Dom Ruinart Blanc de Blancs 2010 entschied sich das Haus für die Rückkehr zu einer traditionellen Praxis und ersetzte die Metallkapseln durch Korken, um dem Champagner eine edlere Note zu verleihen.

Eine überdurchschnittlich lange Reifezeit

Die zweite Gärung findet in der Flasche statt, gefolgt von einer längeren Reifezeit. Letztere ist bei Ruinart überdurchschnittlich lang und sorgt für die bemerkenswerte Komplexität und Finesse der Edelschäumer. Jede Cuvée hat ihre eigene Reifezeit: etwa 3 Jahre für den R de Ruinart, den Blanc de Blancs und den Rosé, etwa 7 Jahre für die Jahrgangschampagner und 10 Jahre für die Dom Ruinart-Flaschen. Das manuelle oder maschinelle Rütteln ermöglicht das Ablagern der Hefe im Flaschenhals, bevor das Degorgieren diesen Bodensatz entfernt. Schließlich bestimmt das Hinzufügen der Versanddosage den endgültigen Stil des Champagners.

Ein einzigartiger Stil ganz im Zeichen von Finesse und Komplexität

Die in den denkmalgeschützten Kreidekellern gereiften Edelschäumer verkörpern den unverwechselbaren Ruinart-Stil, der für ein harmonisches Zusammenspiel aus Raffinesse, Komplexität, Reinheit und aromatischer Frische steht. Als weltweites Sinnbild französischer Lebenskunst verkörpert Ruinart die Eleganz und Finesse des Chardonnay. Das Maison ist bekannt für seine gering dosierten Brut-Kreationen, die trockener sind als viele seiner Mitstreiter in der Champagne.
Darüber hinaus engagiert sich das Haus für eine verantwortungsvolle Weinproduktion und ist seit 2014 mit den Umweltzertifikaten Haute Valeur Environnementale und Viticulture Durable en Champagne ausgezeichnet.

R de Ruinart: Der Klassiker

Der Brut-Champagner R de Ruinart ist die Basiscuvée des Hauses und zeichnet sich durch ihr aromatisches, feines und fruchtiges Bouquet von Finesse und Komplexität aus, während der Gaumen durch Rundheit und Generosität besticht.

Ruinart Blanc de Blancs: Das Flaggschiff

Der große Ruinart Blanc de Blancs ist das Wahrzeichen des Hauses. Der erstmals 1947 produzierte, reinsortige Champagner ist einer der berühmtesten Blanc de Blancs überhaupt. Der Schaumwein besticht durch die Frische und Intensität seines aromatischen Bouquets von frischen Früchten und reifen Zitrusaromen, umgeben von zarten Noten weißer Blüten und Früchte. Am Gaumen zeigt sich eine feine Perlage, die die Großzügigkeit der Aromen elegant unterstreicht und bis zu einem frischen Abgang anhält.

Dom Ruinart: Ein außergewöhnlicher Vintage-Champagner

Bei dem Dom Ruinart handelt es sich um einen prestigeträchtigen Vintage-Brut-Champagner, der erstmals 1959 zu Ehren des Gründers von Ruinart kreiert wurde. Der Champagner zeigt die Essenz der großen Terroirs der Champagne. Nach etwa 10 Jahren Reifung im Keller erreicht der Brut seine maximale Finesse und Komplexität.

Ruinart Rosé: Einer der ersten Rosé-Champagner überhaupt

Knapp dreißig Jahre nach der Gründung des Maison de Champagne wurde der erste Ruinart Rosé lanciert, in dem der Pinot Noir eine wichtige Rolle spielt. Dieser Brut Rosé enthält 45 % Chardonnay und einen Anteil Pinot Noir, der die Assemblage durch seine Feinheit ausgleicht und dem Rosé seine farbliche Leuchtkraft und Weinigkeit verleiht. 

Kompromissloser Qualitätsanspruch trifft auf außergewöhnliches Weinbauerbe

Ruinart fertigt seine Cuvées aus den drei vorherrschenden Rebsorten der Champagne an: dem Chardonnay, dem Aushängeschild des Hauses, dem Pinot Noir und dem Pinot Meunier. Die Trauben stammen hauptsächlich von der Côte des Blancs, dem Reich des Chardonnay, und den nördlichen Hängen der Montagne de Reims. Diese Weinberge profitieren von idealer Sonneneinstrahlung und kreidehaltigen Böden, die Weine von ausgeprägter Frische, Präzision und außergewöhnlicher Kraft hervorbringen.

Top-Lagen im Herzen der Champagne

Die Weinberge von Sillery und Taissy sind für Ruinart von besonderer Bedeutung. Sillery zählt zu den ältesten Grand Cru-Lagen der Region und gehört noch immer den Nachkommen der Familie Ruinart. In der Nähe befindet sich Taissy, ein Premier Cru, der erstmals in Archiven aus dem Jahr 1733 erwähnt wird.

Die Crayères, ein unschätzbares Erbe

Die berühmten Kreidekeller von Ruinart liegen mehr als 38 Meter tief unter der Erde, sie erstrecken sich über 8 Kilometer und gehören zum französischen UNESCO-Weltkulturerbe. Die Kreide, die die Wände der Crayères bildet, stammt aus der Kreidezeit und hat die Jahrhunderte überdauert. Diese Keller sind heute die einzigen ihrer Art in Reims und stehen unter Denkmalschutz.

In diesem außergewöhnlichen Labyrinth finden mehrere wichtige Schritte der Champagner-Herstellung statt: die Lagerung, die Schaumweinbildung und das Rütteln. Diese alten Kreidekeller bieten dank Dunkelheit, idealer Luftfeuchtigkeit und einer konstanten Temperatur von 10 bis 12 Grad die optimalen Bedingungen für die Reifung der Champagner.

Ruinart Kreidekeller

Die Geschichte einer Champagnerlegende

Von Stoffhändler zum ersten Champagnerhaus 

Es war ein Dekret, erlassen am 25. Mai 1728 von König Ludwig XV., das die Anfänge von Ruinart markieren sollte. Dieses Dekret genehmigte den Transport von Champagnerflaschen zu den Häfen der Normandie – bis dahin war der Transport nur in Fässern möglich. Und veranlasste Nicolas Ruinart, ursprünglich Textilhändler, 1729 in Épernay sein eigenes Champagnerhaus zu gründen. Zunächst bot Nicolas Ruinart seinen schäumenden Wein den Kunden seiner Stoffe an, bevor er 1736 entschied, das Textilgeschäft aufzugeben und sich ganz dem Champagner zu widmen.

Mitte des 18. Jahrhunderts übernahm Claude Ruinart, genannt der „Reisende“, die Leitung des Maison und baute Handelsbeziehungen mit verschiedenen europäischen Ländern auf. Bereits 1769 exportierte dieser seine ersten Flaschen ins Ausland – ein bahnbrechender Schritt, der den Weg für den Champagnertransport innerhalb Frankreichs und weit darüber hinaus ebnete.

Kreativität und Innovation seit jeher im Herzen der Unternehmensstrategie von Ruinart

In der Mitte des 19. Jahrhunderts setzten die Nachkommen die Geschichte des Hauses mit unermüdlicher Kreativität fort. Sie beauftragten den tschechischen Künstler Alphonse Mucha mit der Gestaltung der ersten Werbung für ein Champagnerhaus. Dieses für damalige Zeiten kühne Projekt war ein großer Erfolg und schuf eine enge und dauerhafte Beziehung zwischen der Champagnermarke und der Kunstwelt.

Darüber hinaus machte sich das Maison durch seine Innovationsfreude und sein Savoir-faire einen Namen: Bereits 1877 war man sich bei Ruinart der Bedeutung der Lagerbedingungen bewusst, was es dazu bewegte, einen außergewöhnlichen Ort zu erwerben: die Crayères. Diese natürlichen Kreidekeller, die sich in mehreren Metern Tiefe unter der Stadt Reims befinden, bieten optimale Lagerbedingungen – und machten Ruinart zu einem der ersten Häuser, die ihre Flaschen dort einlagerten, wo eine konstante Temperatur, beständige Feuchtigkeit und wenig Licht herrschen.

Wem gehört Ruinart heute?

Die Nachkommen von Claude Ruinart führten das Haus bis 1963, dem Jahr der Partnerschaft mit Moët & Chandon, bis zur Übernahme vom französischen Luxuskonzern LVMH im Jahre 1987.

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