Champagner Rebsorten: Die Trauben der Champagne
Drei Haupt-Rebsorten geben in der Champagne den Ton an: Chardonnay, Pinot Noir und Pinot Meunier. Wir erklären Ihnen kurz und bündig, wie die unterschiedlichen Trauben-Sorten den Champagner-Charakter formen!
Die Champagne ist die Heimat des berühmtesten Schaumweins der Welt, dem Champagner. Der Schaumwein ist bekannt für seine feinen Nuancen und seine elegante Komplexität, die aus der Kunst der Assemblage von drei charakteristischen Traubensorten entsteht. Wir haben uns die Hauptrebsorten der Champagne genauer angeschaut – und ein kurzes Geschmacksprofil für jede Sorte gezeichnet. Insgesamt sind 7 Rebsorten in der Champagne erlaubt.
Aus welchen Bebsorten wird Champagner hergestellt?
Die 3 Haupt-Rebsorten für Champagner
Chardonnay, Pinot Noir (Spätburgunder) und Pinot Meunier sind die drei Haupt-Rebsorten der Champagne.
Neben dem berühmten Trio findet man – wenn auch vergleichsweise sehr selten - vier weitere Sorten in der Champagne: Arbanne, Petit Meslier, Pinot Gris (Grauburgunder) und Pinot Blanc (Weißburgunder).
Wie die unterschiedlichen Rebsorten den Champagner-Charakter formen
Jede dieser Trauben bringt ihre eigenen Eigenschaften ein, die sowohl das Geschmacksprofil des Champagners, das Lagerpotenzial als auch die Stilistik des jeweiligen Hauses prägen. Während einige Häuser, wie beispielsweise Ruinart oder Ayala, auf Chardonnay-basierte Champagner setzen, zelebrieren andere, wie Bollinger, die Kraft und Intensität des Pinot Noir. Der Pinot Meunier hingegen fungiert tendenziell eher als Ergänzung und rundet die Assemblagen ab.
Chardonnay: Eleganz trifft auf Finesse
Die ursprünglich aus der Bourgogne stammende Chardonnay-Traube nimmt etwa 30% der Champagner-Weinberge ein und gedeiht prächtig auf den kreidehaltigen Böden der Côte des Blancs. Weine aus Chardonnay bestechen durch ihre strahlende, goldene Robe mit zarten grünen Reflexen. Die weiße Traube ist bekannt für ihre Mineralität und ihr breites Aromenspektrum, das blumige Noten mit köstlichen Aromen von Haselnüssen, Mandeln, Brioche und Zitrusfrüchten verbindet. Durch seine aromatische Vielfalt und seine ausgewogene Struktur passt der Chardonnay hervorragend zu Meeresfrüchten, weißem Fleisch oder einer Vielzahl von Käsesorten.
Blanc de Blancs-Champagner
Blanc de Blancs (dt. „Weißer aus weißen“) nennt man Champagner, die ausschließlich aus weißen Traubensorten erzeugt sind – in den meisten Fällen handelt es sich um reinsortige Champagner aus 100% Chardonnay. Ein Blanc de Blancs zeichnet sich darüber hinaus durch seine große Lagerfähigkeit aus.
Im Glas zeigt er sich in einer hellen Farbe, während er am Gaumen ein saftig-spritziges und zugleich zartes Geschmackserlebnis bietet. Zu einem Hauch von Zitrusfrucht gesellen sich charakteristische Noten von Brioche und Hefe. Dieser edle Schaumwein besticht durch seine lebendige Leichtigkeit und seine feine Säure.
Pinot Noir: Kraft und Intensität
Auch der Spätburgunder stammt aus dem nordfranzösischen Burgund und ist die vorherrschende Traube in den kühlen, kalkhaltigen Terroirs der Montagne de Reims und der Côte des Bar. Er fast 38% der Weinberge in der Champagne ist er für seine Kraft und Struktur bekannt. Der Pinot Noir begeistert mit seiner lebhaften Robe und seiner feinen, komplexen Aromatik, die intensive Fruchtnoten mit Blumendüften wie Veilchen und Rose vereint. Seine strukturierte Materie und sein vielschichtiges Aromenspiel machen den Pinot Noir zum idealen Begleiter für Fleischgerichte oder Pilzrisottos.
Blanc de Noirs-Champagner
Blanc de Noirs-Champagner erobern die Herzen von Schaumwein-Enthusiasten, die eine Vorliebe für kräftige, fruchtbetonte Champagner haben. Diese weißgekelterten Weine aus roten Trauben zeichnen sich durch einen moderaten Säuregehalt aus und sind die idealen prickelnden Partner für würzige und kräftige Gerichte. Champagner aus 100% Pinot Noir kommen vollmundiger und vinöser daher als ihre Pendants aus Chardonnay-Trauben.
Pinot Meunier: Ein rundes, samtiges Geschmacksprofil
Obwohl der Pinot Meunier weniger bekannt ist als Pinot Noir und Chardonnay, ist er ein unverzichtbarer Bestandteil in den meisten Champagner-Assemblagen. Vor dem Zweiten Weltkrieg dominierte diese Traube mit fast 60% der Weinberge, doch ihre Anbaufläche wurde nach einer umfassenden Neustrukturierung im Jahr 1948 reduziert. Heute macht der Pinot Meunier 31% der Rebfläche in der Champagne aus. Diese spätreifende und frostharte Traube zeichnet sich durch ihren kräftigen Charakter aus und verleiht den Assemblagen auf den fruchtbaren, lehmigen Böden des Marne-Tals Geschmeidigkeit, Rundheit und eine süße Fruchtnote.
Seltene Trauben: Eine Vielfalt an Ausdrucksformen
Neben den drei Haupttraubensorten, die 99% der Rebfläche der Appellation ausmachen, sind vier weitere Sorten zugelassen: Arbane, Pinot Gris (Grauburgunder), Petit Meslier und Pinot Blanc (auch bekannt als Blanc Vrai). Einige Häuser, wie Drappier, sind dafür bekannt, die aromatischen Nuancen dieser seltenen Sorten in speziellen Assemblage zu verwenden. So ist die de Cuvée Quattuor ist ein Blanc de Blancs, der aus einer Verschmelzung von vier weißen Traubensorten (Arbane, Petit Meslier, Blanc Vrai und Chardonnay) entsteht und eine feine, komplexe Nase sowie einen präzisen, anhaltenden Geschmack mit schöner Mineralität offenbart.
Welche Rebsorten werden für Rosé-Champagner verwendet?
Rosé-Champagner entsteht durch zwei Methoden: Das Mischen von weißen und roten Grundweinen (Rosé d'Assemblage) oder das Maischen von roten Trauben (Rosé de Saignée). Bei der ersten Methode werden trockene Stillweine aus Pinot Noir und Pinot Meunier mit weißen Weinen vor der zweiten Gärung in der Flasche vermischt. Die zweite Methode ist anspruchsvoller und beinhaltet das sanfte Pressen und Mazerieren der roten Trauben, wodurch der Most an Farbe und Tanninen gewinnt. Die durch Mazeration erhaltene Farbe und die Tannine führen zu einem intensiveren und vielschichtigeren Traubenmost. Bei dieser Art von Rosé-Champagner handelt es sich um eine besonders komplexe Art der Rosé-Herstellung, die sehr hochwertige Tropfen ergibt.
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