Wie lange ist Champagner haltbar? Die wichtigsten Fakten

Wie lange ist Champagner haltbar?

Qualität, Lagerung, Flaschengröße …: Die Haltbarkeit von Champagner hängt von den unterschiedlichsten Faktoren ab. Wir verraten Ihnen, wie sich Lagerkonditionen und Qualitätsunterschiede auf die Alterungsfähigkeit auswirken.

Sie haben eine gute Flasche Champagner aus einem besonderen Jahrgang gekauft und möchten sie für einen besonderen Anlass aufbewahren? Oder Sie haben eine Flasche geöffnet, können sie aber nicht ganz austrinken? In beiden Fällen kann es hilfreich sein zu wissen, wie lange eine Flasche Champagner haltbar ist. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Haltbarkeit unseres französischen Lieblingsschaumweins und geben Tipps für die richtige Lagerung!

Wie lange ist Champagner geöffnet haltbar? 

Eine geöffnete Champagnerflasche sollte unmittelbar nach dem Öffnen genossen werden

Wie jeder Schaumwein verliert auch der Luxusschäumer nach und nach an der Luft seine beliebte Spritzigkeit. Dieser Vorgang ist vollkommen unabhängig von der Qualität eines Schaumweins und schlicht unvermeidlich, daher empfiehlt es sich, den prickelnden Edel-Schäumer nicht zu lange offen stehen zu lassen, bevor Sie ihn trinken. Natürlich können eventuelle Champagnerreste zum Veredeln eines Ihrer Lieblingsrezepte verwendet werden, z. B. zum Ablöschen eines Risottos oder einer Pastasoße … doch da Letzteres zugegeben nicht die Ideallösung ist, empfehlen wir, die Flaschengröße so gut es geht dem Event anzupassen – bei einem gemütlichen Dinner zu zweit kann schonmal das kleine Halbflaschenformat ausreichen. 

Angebrochene Flasche im Kühlschrank aufbewahren

Es ist möglich, eine geöffnete Champagnerflasche einige Tage lang im Kühlschank aufzubewahren, indem Sie sie mit einem luftdichten Korken, einem Champagnerstopfen oder mit Plastikfolie verschließen. Natürlich wird der Champagner nie wieder so prickelnd sein wie beim ersten Öffnen sein und auch die Aromen werden mit der Zeit verblassen, aber durch das Versiegeln kann er zumindest noch ein paar Tage eine leichte Perlage erhalten. Richtig verschlossen und aufrecht im Kühlschrank aufbewahrt, kann sich ihr Lieblingsschaumwein noch bis zu zwei Tage halten.  

Haltbarkeit und Genussreife: Wie lange ist Champagner ungeöffnet haltbar? 

Vintage-Champagner - für die Reifung geschaffen

Vintage-Champagner müssen mindestens drei Jahre lang auf dem Hefesatz reifen, bevor sie das Licht der Welt erblicken. Häufig reifen diese seltenen Tropfen, allen voran die der Top-Produzenten, in der Regel sehr viel länger, bevor Sie verkauft werden. Fünf Jahre sind bei diesen besonders edlen Tropfen keine Seltenheit, ein Dom Pérignon Rosé kommt auf 12 Jahre Hefesatzreifung. Veranschaulichen lässt sich dieser Prozess anhand der kultigen Dom Pérignon Plénitude-Champagnerreihe: So entsteht der Plénitude 1 nach etwa acht Jahren Hefelagerung, während der so begehrte wie seltene Plénitude 2 (oder Deuxième Plénitude) nach mehr als 15 Jahren Entwicklung eine neue Champagnervision darstellt. Nach stolzen 17 Jahren langsamer Reifung in den Kreidekellern beginnt für den 2002er Plénitude P2 eine neue Ära seines Daseins. Das Ergebnis ist eine neue Dimension von Komplexität, Tiefe und Intensität – und eine neue Dimensionen der Langlebigkeit.

„Die Zeit steht im Zentrum der Dom Pérignon-Gleichung.“ Richard Geoffroy, ehemaliger Kellermeister von Dom Pérignon

Eine lange Hefesatzreifung verleiht den Schaumweinen Struktur und Komplexität - was wiederum ihre Lagerfähigkeit erhöht: Besonders langlebige Premiumchampagner entwickeln im Laufe der Zeit komplexe Tertiäraromen, nach denen sich Connaisseure und Champagnerenthusiasten häufig die Finger lecken.

Ein Jahrgangschampagner kann 15 Jahre oder länger im Keller schlummern

Es besteht eine Korrelation zwischen der zeitaufwendigen Hefelagerung und der Altersfähigkeit der edlen Tropfen. Ein hochwertiger Vintage-Champagner von Spitzeproduzenten wie Krug, Louis Roederer, Perrier-Jouët oder Pol Roger hält sich fünf bis zehn Jahre, kann sich aber auch 15 Jahre und länger weiterentwickeln. Qualität zahlt sich also in Sachen Lagerpotenzial definitiv aus.

Haltbarkeit von jahrgangslosen Champagnern

Jahrgangslose, sogenannte Non-Vintage (NV)-Champagner entstehen durch die Assemblage von Grundweinen verschiedener Jahrgänge – sogenannten Reserveweinen. Nach einer Hefesatzreifung von mindestens 15 Monaten kommt ein Grossteil dieser Brut-Champagner auf den Markt, um jung und frisch genossen zu werden.

Hier gilt also: Je früher der Trinkgenuss, desto größer die Freude am prickelnden Erlebnis

Ihre optimale Trinkreife liegt durchschnittlich ein bis zwei Jahre nach dem Kaufdatum. Wer sich für einen preisgünstigen Supermarktchampagner entscheidet, sollte ihn möglichst bald öffnen: Diese Weine sind nicht für die Lagerung konzipiert und verlieren mit der Zeit schnell an Frische, Aroma und Spritzigkeit.

Doch auch ein Non Vintage kann mitunter ein hohes Lagerpotential haben

Ein bemerkenswertes Beispiel für einen jahrgangslosen Tropfen mit großer Alterungsfähigkiet ist der Bollinger Special Cuvée. Unter idealen Bedingungen kann die Pinot Noir-dominierte Special Cuvée sogar bis zu 8–10 Jahre altern, ohne an Spannung zu verlieren. Die Frucht tritt dabei in den Hintergrund, während sich komplexe tertiaire Aromen von Trüffel, getoastetem Brot und getrockneten Zitrusschalen entwickeln – ähnlich wie bei einem gereiften Vintage-Champagner.

Fallbeispiel Moët & Chandon: Wie lange ist der Non Vintage Einstiegs-Brut haltbar?

Auch bei den prickelnden Schaumweinen von Moët & Chandon stellt sich die zentrale Frage: Handelt es sich um einen jahrgangslosen Brut oder um einen Jahrgangschampagner? Und in welchem Format kauft man die Flasche?

Denn die Lagerfähigkeit hängt nicht nur vom Weinstil, sondern auch von der Flaschengröße und den Lagerbedingungen ab.

Halbflasche, Standardflasche oder Magnum?

Ein jahrgangsloser Brut von Moët & Chandon zeigt je nach Format unterschiedliche Haltbarkeit:

  • Halbflasche (0,375 l): sollte innerhalb von 12 bis 18 Monaten nach dem Kauf getrunken werden.

  • Standardflasche (0,75 l): bleibt bis zu 24 Monate frisch.

  • Magnum (1,5 l): erreicht ihr bestes Reifepotenzial nach etwa 36 Monaten und bietet zudem die optimalen Reifebedingungen.

Die Magnum Champagner überzeugt nicht nur durch ihre elegante Erscheinung, sondern auch durch die langsamere Reifung, die den Champagner besonders harmonisch werden lässt.

Wie lange kann man Champagner lagern?

Die Antwort auf diese Frage ist also, wie wir gesehen haben, eng mit der Qualität des Schaumweins verbunden.

Eine Frage der Qualität ...

Wer einen langlebigen Tropfen sucht, sollte beim Kauf hohen Wert auf die Qualität legen - und diese hat selbstverständlich ihren Preis und ist nicht beim Discounter zu finden. Die Faustregel lautet: Je hochwertiger, umso langlebiger. Oder um es mit den Worten von Sir Winston Churchill zu sagen: Mein Geschmack ist einfach, ich kann mich leicht mit dem Besten zufriedengeben.“ In Sachen Champagnerlanglebigkeit kann man es besser nicht zusammenfassen. Der britische Staatsmann war übrigens ein Fan von Pol Roger Champagner.

Bei allem Fachwissen ist es jedoch insbesondere bei den jahrgangslosen Schäumern nicht immer einfach zu wissen, seit wann diese auf dem Markt sind - und wann sie idealerweise getrunken werden sollten. Hier hilft es zu verstehen, was es mit dem Dégorgierdatum auf sich hat, das sich auf einer steigenden Anzahl von Champagneretiketten in Form eines Barcodes oder schlicht als Datum finden lässt.

Das Dégorgierdatum

Immer mehr, insbesondere hochwertige, Champagner-Marken geben das Dégorgierdatum auf dem Etikett an. Sehr zur Freude der Connaisseure - denn aus dem Dégorgierdatum (nicht zu verwechseln mit dem Haltbarkeitsdatum) lässt sich ableiten, wann der Schaumwein vom Hefesatz befreit und endverkorkt wurde. Für den Endverbraucher ist dies eine wichtige Information, denn nur so lässt sich bestimmen, wie jung oder wie alt ein jahrgangsloser Cham­pa­gner ist - und sicherstellen, dass es sich nicht etwa um einen Ladenhüter vom Vorjahr handelt.
So sollten die preisgünstigen Exemplare maximal innerhalb von 12 Monaten nach dem Dégorgieren getrunken werden, Premium-Champagner können dagegen wie bereits erwähnt bei richtiger Lagerung von einer zusätzlichen Reifung profitieren und sich gar verbessern. 

Wie erkenne ich, ob Champagner noch gut ist?

Kann Champagner schlecht werden? Leider ja! Und das ist nicht angenehm. Auch ein ungeöffneter Champagner lebt nicht endlos und kann durchaus schlecht werden, meist geschieht dies durch die Oxidation des Weins. Es gibt einige eindeutige Warnzeichen, auf die Sie achten sollten. Hier kommen die wichtigsten von ihnen:

- Eine unnormal dunkle Farbe

Die Farbe ist ein guter erster Indikator. Während ein frischer Champagner in der Regel eine blassgoldene Farbe aufweist, weist die abgelaufene Variante eine dunkelgelbe oder sogar braune Farbe auf. Ein Rosé-Champagner kann sich von blassrosa zu dunkelrosa oder braun verfärben. 

- Kein "Knall" beim Öffnen der Flasche

Das Knallen und die Perlage zeigen Ihnen, dass Ihr Lieblingsschäumer nach wie vor Kohlensäure enthält und voller Leben ist. Wenn Sie das berühmte Knall-Geräusch beim Öffnen der Flasche also nicht hören, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass Ihr edler Perrier-Jouët nicht mehr getrunken werden sollte ...

 - Schimmeliger oder verschrumpelter Korken 

Werfen Sie nach dem Öffnen einen Blick auf den Korken. Zeigt dieser Anzeichen von Schimmelbefall oder ist er verschrumpelt und trocken, ist dies ein Hinweis darauf, dass Ihr Champagner verdorben ist. Prüfen Sie die Flasche. So bitter es auch sein mag: Wenn sich in Ihrem Louis Roederer Schimmelklumpen oder Ablagerungen befinden, sollten Sie ihn keinesfalls mehr trinken.

 - Fehlaromen und saurer Geschmack 

Kommen wir zu Geruch und Geschmack. Frischer Champagner verströmt helle Fruchtaromen, blumige Düfte und einen Hauch von Mineralität, oft mit Nuancen von Brioche und anderen Backwaren oder einem Hauch von Honig im Alter. Wenn Ihr Champagner sauer riecht oder einen leicht pilzigen Geruch aufweist, kann dies ein Hinweis darauf sein, dass er schlecht geworden ist.
Ein saurer Geschmack im Mund ist ebenfalls ein Anzeichen für Verderb.

Wie sollte Champagner gelagert werden?

Ob Blanc de Blancs oder Vintage-Champagner: Der Edelschaumwein aus der Champagne ist extrem wärme- und lichtempfindlich. Entsprechend wichtig sind die richtigen Lagerbedingungen. Das A und O der Champagnerlagerung? Konstante Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, keine Erschütterungen, kein Licht – weder künstlicher noch natürlicher Art. Kurz: am wohlsten fühlen sich die Luxus-Schaumweine in den Kreidekellern der Champagnerhäuser.

Auf folgende Punkte sollten Sie achten

Lagern Sie die ungeöffneten Flaschen an einem kühlen (45° und 65°F), feuchten (70-85%) und dunklen Ort. Achten Sie außerdem darauf, die Schaumweine liegend zu lagern. Premiumchampagner kann bei richtiger Lagerung 15 Jahre lang oder länger haltbar sein - vorausgesetzt die Lagerung stimmt. Für die edelsten Tropfen mit großer Lagerfähigkeit empfiehlt sich die Magnumflasche – das beliebte 1,5-Liter Format eignet sich ideal für die Lagerung. Noch mehr Wissenswertes zu dem Thema können Sie ihn unserem Beitrag Champagner richtig lagern nachlesen.

Muss es immer ein langlebiger Tropfen sein?

Geschmäcker sind unterschiedlich - und nicht jeder Gast weiß einen Vintage mit 10 Jahre Lagerpotenzial von einer Prestigemarke zu würdigen. Ferner gibt es Events oder Momente im Leben, die nach einem Einstiegschampagner verlangen, der am besten direkt nach dem Kauf genossen werden sollte. Einfach so zum Sonntagsbrunch. Oder gerne auch zum Mixen eines Champagner-Cocktails. Für einen Cocktail auf Champagnerbasis ist beispielsweise ein Moët Impérial Brut absolut empfehlenswerter als ein kostspieliger Jahrgangschampagner von Dom Pérignon.

Worin unterscheiden sich eigentlich Sekt und Champagner?

Warum gilt Champagner eigentlich als das Nonplusultra unter den Schaumweinen? Gibt es Sekt, der mit den Edelschäumern aus der Champagne mithalten kann? Kurz, was ist der Unterschied zwischen Sekt und Champagner?

Haltbarkeit von stillem Wein

Sie fragen sich, wie lange Wein haltbar ist? Die Antwort in unserem gleichnamigen Beitrag!

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