Sauvignon Blanc: Eine niemals langweilig werdende Rebsorte
Von den mineralischen Feuersteinnoten der Loire über die fruchtig-exotischen Nuancen Neuseelands bis hin zu den Weltklasse-Süßweinen des Sauternes … Eines ist Sauvignon Blanc niemals: langweilig.
Sauvignon Blanc: Eine französische Rebsorte auf Weltreise
Was haben das Loiretal, Bordeaux, Mazedonien und Thrakien, Umbrien und Marlbourough gemeinsam? Richtig – hier entstehen exzellente Weißweine auf Sauvignon Blancs-Basis! Geschmacklich vereint die Weine dieser renommierten Anbauregionen allerdings nicht allzu viel. Wir haben uns die unterschiedlichen Weinregionen und ihre charakteristischen Eigenschaften etwas genauer angeschaut. Folgen Sie uns auf eine sensorische Weltreise zu den unterschiedlichen Ausdrücken des Sauvignon Blanc!
Von trocken bis edelsüß - das vielfältige Geschmackssprektrum von Sauvignon Blanc Weißwein
Die große Beliebtheit der Rebsorte ist vor allem ihrer Fähigkeit zur Vielseitigkeit zu verdanken: Je nach Weinbergs- und Kellerarbeit kann die Rebsorte intensiv exotisch oder elegant-zurückhaltend daherkommen. So variieren Geschmack und Aromen der Sauvignon Blanc Weine je nach Anbaugebiet, Weinbereitungsmethoden und Reifegrad mitunter stark.
In seiner klassischen Form zeichnet sich der Weißwein durch Zitrusnoten und das charakteristische Aroma von Stachelbeeren aus. Zudem sind oft vegatile Geschmacksnoten präsent, wie der Duft von frisch gemähtem Gras. Bei besonders reifen Trauben entwickeln sich Aromen von tropischen Früchten und Pfirsich.
In der Regel wird Sauvignon Blanc trocken ausgebaut und selten in Holzfässern vinifiziert. Dies liegt daran, dass die Rebsorte für Frische und einen eher schlanken Körper bekannt ist – der Wein hat nicht umsonst den Ruf des perfekten, leicht-erfrischenden Sommerweins. Ganz anders hält es sich in den französischen Süßwein-Appellationen Sauternes und in Barsac - aber zu den berühmten Edelsüßen kommen wir etwas später.
Sauvignon Blanc: 3 Weinbauregionen, 3 Weißwein-Stile
In welchen Weinregionen entstehen die besten Sauvignon Blancs der Welt?
Sauvignon Blanc belegt mit rund 120.000 Hektar Rebfläche den dritten Platz der meistangebauten weißen Rebsorten, hinter Airén und Chardonnay, was sie zu einer der berühmtesten weißen Weinsorten der Welt macht.
In keinem anderen Weinland kommt die Rebsorte so vielseitig in Einsatz wie in Frankreich. Von knochentrocken bis edelsüß: Die Winzer aus dem Bordelais und dem Loiretal vermögen es, das Beste aus der weißen Sorte herauszuholen, ohne dass es jemals langweilig wird. Auch Neuseeland kann mit großartigem Sauvignon Blanc aufwarten. Loire, Bordeaux, Marlborouh - jede dieser Regionen zeichnet sich durch eine ganz eigene Weißwein-Stilistik aus, die die Verwandlungsfähigkeit der Rebsorte anhand köstlicher Beispiele illustriert.
1) Sauvignon Blanc-Wein aus dem Loire-Tal
Eleganz und Mineralität: Sauvignon Blanc aus Westfrankreich
Sancerre
In dem westfranzösischen Weinbaugebiet Sancerre bieten das kontinentale Klima, sowie die optimal zur Sonne ausgerichteten Weinberge ideale Bedingungen für den Weinbau. Die Böden aus Lehm, Kalk und Silex (Feuerstein) verleihen den Sauvignon Blanc Weinen ihre charakteristische Mineralität, ähnlich den Weinen aus Pouilly-Fumé und vergleichbar mit den Spitzenweinen der burgundischen Appellation Chablis. Dies führt zu einem breiten Aromenspektrum, von grasigen bis exotisch-fruchtigen Aromen.
Der beliebte Weißwein ist ein besonders guter Begleiter für leichte Sommer-Rezepte und harmoniert wunderbar mit diversen Salaten, Gemüse und vegetarischen Gerichten.
Pouilly-Fumé
Die idyllische Weinbauregion entlang der Loire ist ein Paradies für Sauvignon Blanc-Liebhaber. Die französische Weißwein-Appellation verdankt ihren Namen sowohl der gleichnamigen Stadt als auch dem charakteristischen, rauchigen Geschmacksprofil (fumé = Rauch auf Deutsch) und der grauen Schattierung der reifen Trauben. Pouilly-Fumé-Weine sind bekannt für ihr markantes Bouquet, das Aromen von Buchsbaum, blumigen Akzenten, exotischen Früchten und ausgeprägter Mineralität vereint. Es handelt sich um einen früh zugänglichen Wein, der perfekt mit verschiedenen Fischgerichten und Käsevariationen harmoniert.
2) Sauvignon Blanc-Wein aus dem Bordelais
Wenn trocken auf süß trifft - und Sauvignon Blanc auf Sémillon
Das Bordelais ist hauptsächlich für seine Weltklasse-Rotweine und seine Süßweine berühmt. Trockene Bordeaux Weißweine hingegen sind außerhalb von Frankreich noch ein Geheimtipp. Unter Fine-Wine-Freunden erfreuen sich die sogenannten Bordeaux Blancs Secs zunehmender Beliebtheit - das ist auch den Spitzenweingütern aus dem Bordelais zu verdanken, die neben ihren Süß- und Rotweinen mittlerweile trockene Weißweine anbieten, allen voran Château Mouton Rothschild, Château de Rieussec, Château d'Yquem, Cheval Blanc, Talbot, Valandraud, Guiraud und Climens.
Pessac-Léognan
Das Bordelaiser Weinbaugebiet Pessac-Léognan ist durch umliegende Wälder vor den Winden geschützt und zeichnet sich besonders durch die Kieselsteine aus, die seit zwei Jahrtausenden von der Garonne angeschwemmt wurden. Diese besonderen Böden verleihen den Pessac-Léognans eine kraftvolle und komplexe Persönlichkeit. Die Appellation umfasst 16 Grands Crus Classés Weine in Rot und Weiß, wobei die wichtigsten Weißweinsorten Sauvignon Blanc und Sémillon sind, die hier in hoch eleganten Blends zusammenfinden. Die Weine zeichnen sich durch Noten von Ginsterblüte, Haselnuss, Zitrusfrucht, Bienenwachs, Nektarine und Pfirsich aus.
Sauternes- und Barsac
Sauternes ist international für die Feinheit und Komplexität seiner edelsüßen Weine bekannt und nimmt in der exklusiven Welt der Spitzen-Süßweine einen besonderen Platz ein. Dieser Ruf wird besonders durch das legendäre Weingut Château d'Yquem verkörpert. Der Weinberg von Sauternes ist auf einem steinigen Boden gepflanzt, der aus Kies und Kieselsteinen auf Kalkstein mit Tonadern besteht. Obwohl der Sémillon die wichtigste Rebsorte der Appellation ist, werden auch Sauvignon Blanc und Muscadelle in den edelsüßen Weinen verschnitten.
Im Vergleich zu den opulenten Sauternes zeichnen sich die Süßweine aus Barsac durch frischere Noten aus: Barsac-Weine sind sehr fruchtig, frisch, darüber hinaus zeichnen sie sich durch ihre unglaubliche Konzentration und gleichzeitiger Eleganz aus.
3) Sauvignon Blanc-Wein aus Neuseeland
Die wuchtige Frische und exotischen Früchte der neuseeländischen Sauvignon Blancs
Marlborough
Marlborough, gelegen im Nordosten der Südinsel Neuseelands, ist das bekannteste und größte Weinbaugebiet des Landes. Es zeichnet sich durch ein maritimes Klima mit sonnigen Tagen und kühlen Nächten sowie geringe Niederschläge aus, die das Wachstum von aromatischen Trauben fördern. Die Böden von Marlborough zeichnen sich durch eine Mischung aus Kies, Lehm und Sand aus.
Sauvignon Blanc Weine aus Marlborough sind für ihre intensiven Frucht-Aromen bekannt, die an Stachelbeeren, Passionsfrucht, Zitrusfrüchte und tropische Früchte erinnern. Sie weisen oft grüne Noten wie frisch gemähtes Gras und grüne Paprika auf. Im Geschmack sind die Weine aus Neuseeland frisch und lebendig mit einer knackigen Säure und gelegentlich mineralischen Noten. Sie sind leicht bis mittelkräftig, trocken ausgebaut und haben einen gut ausbalancierten Körper.
Sauvignon Blanc-Wein fernab der Klassiker aus Frankreich und Neuseeland
Sauvignon Blanc aus Südafrika (Western Cape) ähnelt mitunter seinem Pendant aus Neuseeland. Es handelt sich größtenteils um frisch-fruchtige Weißweine mit Stachelbeer- und Zitrusnoten.
Auch in den USA (Sonoma, Napa Valley), in Italien (Umbrien), in Chile und im deutschsprachigen Raum (Südsteiermark, Rheinhessen, Pfalz) wird zunehmend Weißwein aus Sauvignon Blanc in Spitzenqualität und stilistischer Vielfalt produziert.
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