Cabernet Sauvignon & Merlot: 5 Wein-Tipps aus aller Welt
Vom kultigen Bordeaux-Blend über die Napa Valley Ikone bis hin zum Super-Tuscan: Cabernet Sauvignon und Merlot zählen zu den beliebtesten Rotweinsorten überhaupt. Unser Top 5 aus den Spitzenweinbauregionen der Welt!
Die weit verbreiteten Rotweinsorten sind bei Weinliebhabern und Connaisseuren gleichermaßen beliebt. Aber worin unterscheiden sie sich geschmacklich, zu welchem Essen passen sie wirklich - und vor allem, wo entstehen die besten Exemplare?
Zwei Bordelaiser Stars auf Weltreise
Von ihren Ursprüngen in Frankreich aus haben sich die Starrebsorten zu wahren Weltbummlern entpuppt. Jede dieser Sorten besitzt eine faszinierende Eigenständigkeit für sich. Als Cuvée entfalten sie eine geniale Symbiose, die das Fundament vieler legendärer Fine Wines bildet und längst auch fernab der Grenzen von Frankreich in den unterschiedlichsten Variationen hohen Anklang findet - wobei die besten Exemplare neben Bordeaux in den Spitzenweinbauregionen der Toskana, dem Napa Valley, Südafrika, Chile, Australien und Neuseeland entstehen.
5 Wein-Tipps aus den Top-Weinbaugebieten der Welt
Von Südwestfrankreich über Italien bis nach Kalifornien: Die berühmten Rebsorten sind in den verschiedensten Regionen der Welt derart verbreitet, dass es einer guten Portion Weinwissen bedarf, um sich in dem Sammelsurium an Angeboten zurechtzufinden. Um Ihnen die Wahl etwas zu erleichtern, haben wir Ihnen eine kleine, aber feine Auswahl zusammengestellt, die Ihnen die Suche etwas erleichtern sollte!
Tipp 1.) Bordeaux: Die Crème de la Crème
Die bekanntesten Vertreter der roten Starreben sind nach wie vor die weltweit hoch begehrten Grands Crus aus dem Bordelais. Je nach Region - im Falle von Bordeaux je nach Flussufer, oder wie die Franzosen sagen Rive Gauche und Rive Droite - überwiegt die eine oder andere Sorte in den edlen Pauillacs, Margaux, Pomerols und Co. die zu den besten Rotweinen der Welt zählen. Dementsprechend unterschiedlich sind die Weinprofile!
Rive Gauche: Weltstars aus dem Médoc
Als dominierende Rebsorte des linken Bordeauxufers trug Cabernet Sauvignon entscheidend zur Berühmtheit der großen Châteaux des Médoc bei und verbreitete sich anschließend weltweit. Die Spitzenkreationen aus den Top-Appellationen des Médoc wie Pauillac, Margaux oder das Haut-Médoc werden regelmäßig vom US-amerikanischen Weinpapst Robert Parker gelobt - Letzterer trug maßgeblich zum Welt-Renommee des Bordelais bei. An der Rive Gauche wird die Sorte oft mit Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot zu einem vollmundigen Rotwein mit Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Tabak und Zeder verschnitten.
Rive Droite: Saint-Emilion und Pomerol
Das rechte Ufer wird hingegen von Merlot dominiert. In den Weltklasse-Appellationen Saint-Emilion und Pomerol entstehen samtig-weiche, hoch elegante Weine mit Aromen von schwarzen Kirschen und schwarzen Pflaumen und erdigen Nuancen, als Cuvée oder sortenrein wie der legendäre Rotwein vom weltweit gefeierten Weingut Pétrus.
Tipp 2) Italien: Super-Tuscans aus Bolgheri
Super-Tuscans, eine inoffizielle Kategorie von Toskana-Weinen, wurden nicht durch eine offizielle Appellation definiert, sondern durch die englischsprachige Weinkritik geprägt, allen voran durch Robert Parker und sein Wine Advocate-Team.
Ihre Geschichte begann in den 1970er Jahren, als eine Gruppe toskanischer Winzer sich gegen die strengen DOC-Chianti-Vorschriften auflehnte, die nur einheimische Rebsorten zuließen. Sie entschieden sich, Weine außerhalb der etablierten Appellationsregeln zu produzieren. In den Super-Tuscans werden daher auch französische Rebsorten wie Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon verwendet, die von der DOC Chianti ausgeschlossen sind. Die Tropfen bestechen durch ihre beeindruckende Eleganz und Aromen von Kirschen, Pflaumen, Gewürzen und Tabak und haben sich fest unter den Spitzenweinen der Toskana etabliert.
Der wohl bekannteste Supertoskaner stammt aus Bolgheri – hier entstand der legendäre Sassicaia-Wein, der eine wichtige Rolle bei der Anerkennung der toskanischen Weinbauregion und bei der Revolution der Super-Tuscans spielte.
Tipp 3) Chile: Südamerikanische Spitzenterroirs treffen auf Bordelaiser Savoir-faire
Dank seiner jahrhundertelangen Weinbaugeschichte verfügt Chile über eine reiche und vielfältige Auswahl an autochthonen Rebsorten. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurde die Struktur der chilenischen Weinberge umgestaltet und es wurden hauptsächlich französische Rebsorten angepflanzt. Nach der verheerenden Reblausplage kamen viele Bordelaiser Winzer in das südamerikanische Weinbauparadies, um das große Potenzial der chilenischen Weinregionen zu nutzen. Seitdem ist das Modell Bordeaux fest in Chiles Weinbau integriert.
Das Top-Weingut Seña veranschaulicht die Verschmelzung chilenischer und französischer Traditionen perfekt mit seiner gleichnamigen Rotwein-Kreation aus Cabernet und Carmènere ...
Tipp 4) USA: Kultige Flaggschiffe aus dem Napa Valley
Cabernet Sauvignon ist die am häufigsten angebaute rote Traube Kaliforniens. Ob reinsortig oder als Blend: Die kalifornischen Cabernets sind die Aushängeschilder des Napa Valley, das mit einer in der Fine Wine-Szene viel beneideten, einmaligen Konzentration an Top-Weingütern aufwarten kann. Die kräftigen, konzentrierten und langlebigen Power-Rotweine aus Cabernet, Merlot und weiteren Sorten erfreuen sich weltweit enormer Beliebtheit, darunter Opus One - ein Gemeinschaftsprojekt mit der Bordelaiser Rothschild-Familie, Stag's Leap Wine Cellars, Diamond Creek, The Mascot und viele mehr!
Tipp 5) Australien und Neuseeland: Von Coonawarra bis Hawke’s Bay
Cabernet erbringt auch ikonische und sehr charakteristische Ausdrucksformen in den australischen Weinbauregionen Coonawarra und Margaret River, während Cabernet-Merlot-Blends im Bordeauxstil in der Region Hawke’s Bay in Neuseeland beliebt sind.
Die Penfolds Winery, eine der traditionsreichsten Weinkellereien Australiens, ist besonders bekannt für ihre herausragenden Weine auf Cabernet und Shiraz-Basis. Auch hier scheint der Einfluss des Bordelais nicht weit: Ein Wendepunkt in der Geschichte von Penfolds war das Wirken von Max Schubert in den 1950er Jahren. Nach einer inspirierenden Bordeauxreise revolutionierte dieser die australische Weinlandschaft mit neuen Techniken und schuf den legendären Grange, der bis heute als Meilenstein gilt.
Cabernet Sauvignon und Merlot: Worin unterscheiden sich die Weine?
Cabernet Sauvignon ist dank ihrer hohen Anpassungsfähigkeit die am meisten angebaute Sorte der Welt. Sie ist ideal für den Ausbau in Barriques geeignet und erzeugt tiefdunkle, säure- und tanninreiche, trockene Weine mit einem ausgeprägten Bouquet und einem hohen Lagerpotenzial. Typischerweise offenbaren sich Aromen von schwarzen Johannisbeeren, Cassis und Zedernholz, gepaart mit kräftigen Tanninen. Für die volle Entfaltung ihres Geschmacks benötigt die Rebe eine lange Reifephase. Zu den Hauptanbaugebieten zählen Médoc und Graves in Frankreich, aber auch Languedoc-Roussillon, Bulgarien, Chile, Kalifornien, Südafrika und Australien.
Auch Merlots finden sich auf der ganzen Welt - oft als Cuvée mit Cabernet Sauvignon, wobei sie diesem mehr Fülle und Körper verleiht. Merlots bestechen durch ihre Geschmeidigkeit, Samtigkeit, Opulenz und Weichheit, haben jedoch meist einen geringeren Säuregehalt und weniger Gerbstoffe als Cabernets. Die Merlottraube gehört zu den aromatischsten Sorten. Charakteristische Aromen sind Cassis, Brombeeren, Kirschen, Pflaumen und Paprika. Zu den wichtigsten Anbaugebieten zählen neben dem Bordelais, Kalifornien, Norditalien, die Schweiz und Chile.
Der Geschmack
Region und Herstellungsmethode bestimmen das Weinprofil
Bei beiden Rotweinsorten bestimmen die Anbaubedingungen den endgültigen Stil der Weine. Tropfen aus einem kühleren Klima wie Bordeaux sowie einigen Regionen in Italien, Südafrika und Chile, weisen eine präzisere Struktur, mehr Tannine und erdige Aromen auf.
In wärmeren Klimazonen wie Kalifornien, Australien oder Argentinien entstehen hingegen Tropfen, die sich durch ihre Frucht und ihre weiche, üppige Textur auszeichnen.
Die Weinherstellungsmethoden variieren je nach Region und Weingut. Allgemein lässt sich sagen, dass Merlottrauben etwa zwei Wochen früher geerntet werden als Cabernets. Beide Trauben eignen sich hervorragend für die Reifung im Barrique. Allerdings wird Cabernet tendenziell länger in Eichenfässern gelagert, was dem Wein Aromen von Toast, Zeder und Tabak verleiht. Ein kürzer gelagerter Merlot zeichnet sich tendenziell eher durch seine Frucht aus.
Food-Pairing-Tipps
Passende kulinarische Kombinationen
Dichte Tannine, Aromen von roten Johannisbeeren, roten Kirschen, Mokka und Tabak: Ein Cabernet Sauvignon verlangt nach reichhaltigen Gerichten wie Rindersteak, einen klassischen Hamburger oder gegrillte Würstchen. Der Wein sollte das Essen nicht übertrumpfen, sondern begleiten und das Beste aus ihm herausholen. Deshalb sollten Sie sich hier für kräftige Gerichte entscheiden, die dem Power-Rotwein standhalten können.
Die weicheren Tannine, der leichtere Körper und die subtileren Aromen von Merlot ermöglichen dagegen das Kombinieren mit einer breiteren Palette von Gerichten als ein Cabernet. Klassische Merlotpairings umfassen Pizza, Pastagerichte auf Tomatenbasis, gebratenes Huhn oder geschmortes Fleisch.
Merlots aus kühleren Regionen mit erdigem Geschmacksprofil passen auch gut zu pilzbasierten Gerichten und kann sich als idealer Rotwein zu Fisch-Gerichten erweisen.
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