Seit Jahrhunderten steht auf einem majestätischen Hügel in Tain-l'Hermitage ein Monument des Weinbaus: das Maison Paul Jaboulet-Aîné. Das Weingut verkörpert die Quintessenz der großen Weine aus dem nördlichen Rhône-Tal und wurde 2006 von der Familie Frey übernommen. Seitdem wacht die Familie über ein außergewöhnliches Erbe, das die berühmtesten Terroirs des nördlichen Rhônetals wie Bessards, Rocoules, Greffieux oder Méal umfasst. All diese wertvollen Parzellen bilden die Grundlage für die Cuvée La Chapelle.
Auf der Suche nach Innovation hat die Familie Frey kürzlich ein neues Juwel namens Domaine de la Chapellegeschaffen, das für die Herstellung von zwei ihrer Cuvées verantwortlich ist: La Chapelle und Chevalier de Stérimberg. Hinter dem Namen Domaine de la Chapelle verbirgt sich ein außergewöhnlicher Weinkeller, der von dem berühmten dänischen Architekten Bjarke Ingels entworfen wurde und das Streben von Caroline Frey und ihrem Team nach Exzellenz widerspiegelt, um immer präzisere Weine zu erzeugen. Darüber hinaus werden 2023 mit dem Jahrgang 2021 erstmals La Chapelle und Chevalier de Stérimberg über den Place de Bordeaux vertrieben.
Ein Jahrhunderte altes Erbe
"Ein großer Wein ist immer das Ergebnis eines Wunders. Ein Wunder der Geologie, die auf ihr Klima trifft. Ein Wunder des Menschen, der ahnt, dass hier etwas passiert, und den richtigen Rebstock pflanzt. Und schließlich das Wunder des aufgeklärten Weinliebhabers, der 60 Jahre nach der Abfüllung noch immer über die Jugendlichkeit eines Weins namens La Chapelle staunen kann...".
Um das Wunder zu ermöglichen, bedurfte es wohl des Eingreifens eines mysteriösen Ritters ... Tatsächlich ist es der Ritter Henri-Gaspard de Stérimberg, der die Entstehung des legendären Weinguts verkörpert. Nachdem er im 13. Jahrhundert am Albigenserkreuzzug teilgenommen hatte, wurde er von der einzigartigen Schönheit eines Hügels in der südfranzösischen Drôme angezogen. Auf der Suche nach Ruhe und Gelassenheit nach der Schlacht erhielt er von Blanche de Castille die Erlaubnis, sich auf dem majestätischen Hügel von Tain niederzulassen, einem grünen Paradies oberhalb der Rhône. Dort wird er auf den Überresten eines römischen Tempels eine Kapelle errichten: die Geburtsstunde von La Chapelle.
Dieser einsame Rückzugsort inspirierte den Namen der berühmten Appellation Hermitage (dt. Einsiedelei). Seine Entscheidung, Wein anzubauen, sollte sich als fruchtbarer denn je erweisen, da er dank der Pilger und Durchreisenden schnell an Ansehen gewann. Die Syrah-Traube, die auf diesem Land angebaut wurde, fand hier ihren authentischsten Ausdruck und brachte Weine von außergewöhnlicher Langlebigkeit hervor, die denjenigen ähneln, die wir heute kennen. Seit 1919 haben die Familie Jaboulet und später die Familie Frey mit Leidenschaft und Hingabe die Weinberge für diesen mittlerweile legendären Wein bewirtschaftet: La Chapelle Hermitage.
Der Hermitage-Hügel: Ein außergewöhnliches Terroir
"Die Geologie ist die Seele von Hermitage", die Worte des Weinguts klingen unleugbar nach den Ursprüngen des berühmten Rhône-Terroirs. Das Weingut verfügt über eine einzigartige Geologie und liegt auf einem Granithügel, der von einer besonderen Geschichte geprägt ist. Es war die Rhône, die den berühmten Hügel zunächst vom Zentralmassiv isolierte. Der Verlauf des Flusses, die Alpenhebung, die Winde und die Gletscher sind nur einige der natürlichen Einflüsse, die den Mythos, den wir heute kennen, prägen. So treffen nach Tausenden von Jahren mehr als vier geologische Zeitalter an ein und demselben Ort zusammen, an dem das Zentralmassiv und das Alpenmassiv aufeinandertreffen. Kieselsteine, Granit oder auch Löss - das Terroir kann mit einer faszinierenden Bodenvielfalt aufwarten.
Innovation trifft auf Nachhaltigkeit
Um ein ideales Gleichgewicht zu erreichen, verfolgt die Domaine de La Chapelle eine regenerative Strategie, die auf einer umfassenden Kenntnis der Reben und ihrer Interaktion mit der Umwelt beruht. Für das Weingut ist es zwingend notwendig, einen resilienten Weinbau-Ansatz zu verfolgen, um das unschätzbare Erbe, das sein Terroir darstellt, zu schützen. Dieser Schutz zeichnet sich auch durch ständige Innovation aus, ohne sich auf eine einzige Methode zu beschränken. Die Experimente, die sie mit dem Boden, den Reben und dem Wein durchführten, zeigten beispielsweise eine Verbesserung der Bodenbeschaffenheit und eine höhere Widerstandsfähigkeit gegen Wasserstress.
Die Weinberge werden seit 2018 biodynamisch bewirtschaftet. Dazu gehört auch das Pflügen mit Pferden, um die Erde zu belüften, das mikrobiologische Leben zu fördern und die Verwurzelung der Reben zu unterstützen.
Finessenreiche und komplexe Signatur-Weine
"Man macht keinen großen Wein, man gibt ihm nur die Mittel, um sich selbst zu entfalten", erklärt Caroline Frey. Für sie ist die Rebsorte ein Enthüller des Terroirs, wobei letzteres jedoch nicht die Oberhand gewinnen darf. Syrah, Roussanne und Marsanne: Das emblematische Rhône-Trio findet man im Herzen außergewöhnlicher Weine wieder.
La Chapelle Hermitage
Aus den steinigsten Lagen von Méal, Bessards, Rocoules und Greffieux mit Rebstöcken, die zwischen 40 und 100 Jahre alt sind, offenbart sich die Identität von La Chapelle in der endgültigen Assemblage. Jedes Terroir verleiht ihm so seine eigenen aromatischen Nuancen, aber auch eine bemerkenswerte Eleganz und Struktur. Der lang anhaltende Abgang dieses vibrierenden und raffinierten Weins ist ebenso bemerkenswert wie seine Fähigkeit, die Zeit zu überdauern.
Le Chevalier de Stérimberg
Le Chevalier de Stérimberg, auch Eremit genannt, hinterließ seine Spuren bei der Benennung des Hermitage-Hügels, weshalb diese Cuvée seinen Namen trägt. Diese aus Marsanne und Roussanne bestehende Cuvée stammt von Löss- und Kieselsteinböden und weist eine bemerkenswerte Komplexität auf, mit einer fleischigen Textur und einer Mischung aus fruchtigen und mineralischen Aromen.