Domaine du Château de Meursault
Das Erbe von Château de Meursault, ein prestigeträchtiger Ort im Burgund, basiert auf mehr als 1. 000 Jahren Geschichte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Anwesen auf Anregung der Familie...mehr anzeigen
Château de Meursault – Ein Leuchtturm der Côte de Beaune
Auf der Suche nach großen Weißweinen kommt man als Weinliebhaber früher oder später nicht am Burgund und an der Rebsorte Chardonnay vorbei. Selbiges gilt auch für große Rotweine. Zwar existieren mittlerweile wirklich hervorragende Chardonnays und Pinot Noirs in der Neuen Welt, nicht nur in den USA. Und auch in den Nachbarländern Frankreichs lassen sich hervorragende Beispiele finden. Doch nur im Burgund vereinen die Winzer auf spielerische Art und Weise den Charakter der Rebsorten mit dem einzigartigen Terroir der Côte d´Or. Die Ergebnisse sprechen für sich. Einige der prestigeträchtigsten Herkünfte finden sich dabei an der Côte de Beaune. Seit über 1000 Jahren existiert dort mit dem Château de Meursault eine Domaine, welche es seit jeher vermocht hat, weiße, aber auch rote Burgunder auf Spitzenniveau zu erzeugen.
Vom Mittelalter bis in die Neuzeit
Mit der Geschichte von Château de Meursault könnte man ein ganzes Buch füllen. 1000 Jahre sind gerade in der – oftmals etwas gemächlichen - Weinbrache ein unvorstellbar großer Zeitraum. Als das heutige Château im 11. Jahrhundert von Robert I. gegründet wurde, war die Liegenschaft zur damaligen zeit noch als Moulin Foulot bekannt. Zwischen dem 12. Und dem 16. Jahrhundert wechselte das Anwesen oft den Besitzer, was unter anderem den häufigen Kriegen zwischen dem Herzogtum Burgund und dem Königreich Frankreich geschuldet war. Seit dem 17. Jahrhundert sind die Namen der Eigentümerfamilien bekannt. Von den Blanchetons ging das schon damals als Château de Meursault bekannte Schloss in den Besitz der Familie Serre über, welche die Erzeugung von Weinen auf ein ganz neues Niveau hob. Zwar wurden schon immer Weinreben von den Lehnsherren des Schlosses kultiviert, doch erst ab dem 18. Jahrhundert wurde wirklich ernsthafter Weinbau auf hohem Niveau betrieben, welcher schnell großen Erfolg hatte. Im Jahr 1973 kaufte André Boisseaux das Château und restaurierte die zahlreichen Gebäude. Seit 2012 ist die Familie Halley im Besitz des Weinguts, welches mittlerweile in allen Bereichen auf modernste Art und Weise arbeitet. Doch dazu später mehr.
Eine Reise durch weltberühmte Appellationen
Von der Grenze Deutschlands ist man innerhalb von rund 5 Stunden in der Hauptstadt des Burgunds: Dijon. Fährt man von dort aus stets Richtung Süden, passiert man die wohl besten Pinot Noir Appellationen dieses Planeten. Vorbei an Gevrey Chambertin, Vosne-Romanée und Nuits-Saint-Georges, erreicht man nach rund 40 Minuten Beaune, die Hauptstadt der Côte de Beaune. Deren Appellationen Volnay und Pommard sind berühmt für Pinot Noir. Wagt man sich noch ein Stück weiter nach Süden vor, nimmt der Chardonnay die Überhand. 8 Kilometer von Beaune entfernt erreicht man Meursault. Dort entstehen die wohl mineralischsten Vertreter der großartigen Weißweinsorte. Dies zeigt sich auch eindrucksvoll in den Weinen von Château de Meursault.
Ein Mosaik aus hunderten Parzellen
Das 10 Hektar große Anwesen befindet sich direkt an der Route des Grand Crus. Rund um das Château findet man einige der großartigsten Weinberge der Côte de Beaune. Die Rebfläche des Weinguts umfasst heute rund 65 Hektar, darunter findet man größtenteils Premier und Grand Crus. Die Weinberge, welche sich in über 110 Parzellen aufteilen, befinden sich maximal 10 Kilometer vom Château entfernt. 80% der Weinberge liegen in einem Umkreis von zwei Kilometern rund um das Weingut. In der Zeit der Weinlese kann so eine schnelle Verarbeitung des Traubenguts sichergestellt werden. Gesammelt werden die fragilen Trauben in kleinen Körben, um möglichst wenige Beeren zu verletzen. Jede Parzelle wird daraufhin einzeln verarbeitet. Bei über 110 einzelnen Herkünften (die kleinste umfasst gerade einmal 10 Ar) ist dies eine wahre Mammutaufgabe. In den Kellern, welche vor mehreren hundert Jahren im Zisterzienser-Stil erbaut wurden, haben 800.000 Flaschen und 2000 Fässer Platz. Gearbeitet wird dort ausschließlich nach dem Prinzip der Schwerkraft.
Nach einer optischen Sortierung durch hochmoderne Maschinen werden die Rotweinbeeren nach einer Kalkmazeration in Holzbottichen vergoren. Ein Zusammenspiel aus Pigeage (Maischetauchen) und Remontage (Überschwallen) sorgt für eine optimale Extraktion der Tannine und Farbstoffe. Der Ausbau erfolgt dann in Barriques aus französischer Eiche, 30% neues Holz bringen nochmals komplexere Aromen. 12 bis 18 Monate verweilen die Weine in den Fässern. Für die Bereitung des Pinot Noirs ist der Corton Grand Cru eine einzigartige Referenz. Aus den großartigen Trauben entsteht ein hochkomplexer und eleganter Rotwein, der gut und gerne über mehrere Jahre in den Keller gelegt werden darf, denn erst nach einiger Reifezeit entfaltet er sein ganzes Potenzial.
Die Weißweine werden nach der Lese abgepresst und je nach Herkunft in neuen oder bereits belegten Barriques vergoren. Während des anschließenden Ausbaus wird die Hefe in den Fässern gelegentlich aufgerührt („Battonage“). Dies verleiht den Weinen einen cremigeren und runderen Charakter. Wenn die Weine ihren Charakter optimal entfaltet haben, werden sie in die einzigartigen Flaschen gefüllt, deren Form aus dem 18. Jahrhundert stammt und sich seitdem nicht verändert hat. Lediglich die Domaine du Château de Meursault sowie das Château de Marsannay verwenden diese Form.
Einzigartige Premier Crus
In Meursault findet man, historisch bedingt, keine Grand Crus. Doch das Château de Meursault bewirtschaftet mit Charmes, Charmes Dessus und Perrières gleich drei wunderbare Premier Crus. Letzterer gilt bei vielen Liebhabern als heimlicher Star der Appellation. Auf den charakteristischen Kalksteinböden von Meursault, welche sich vor allem aus Kalkmergel zusammensetzen, fühlt sich der Chardonnay besonders wohl. Die Weine fallen hochmineralisch und hochpräzise aus. Feine gelbe Frucht paar sich dabei mit eleganten floralen Noten und einem tragenden Säurespiel. Großartig! Sieben weitere „Climats“ in Meursault komplettieren das eindrucksvolle Portfolio des Weinguts. Darunter findet man mit dem „ Clos des Grands Charrons“ auch eine Monopollage, welche Jahr für Jahr beeindruckende Qualitäten hervorbringt.
Etwas weiter südlich, in der weltberühmten Appellation Puilgny-Montrachet, bewirtschaftete das Château de Meursault ebenfalls Weinlagen, wie den großartigen Premier Cru „Champ Carnet“. Die Weine aus Puligny fallen im Vergleich zu jenen aus Meursault etwas fülliger aus, strahlen dabei jedoch ebenso mit unbändiger Eleganz.
Von Aloxe-Corton bis Puligny Montrachet, vorbei an Savigny-les-Beaune, Pommard und Volnay, findet man auf der Domaine du Château de Meursault beeindruckende Weinlagen, welche auf großartigste Art und Weise ihr individuelles Terroir zum Ausdruck bringen. Gerade die Prestige-Parzellen des Hauses in Meursault zeigen eindrucksvoll, welch enormes Potenzial in den Weinbergen der Côte de Beaune steckt. Neben brillanten Weißweinen entstehen so auch strahlende Pinot Noirs, die nicht nur mit einer verführerischen Frucht, sondern auch mit einem großen Lagerpotenzial für große Freude sorgen. Mit den Weinen von Château de Meursault begibt man sich auf eine einzigartige Reise durch einige der besten Rot- und Weißweinappellationen Frankreichs. Bonnes dégustations!