Der Champagner von Dom Pérignon verdankt seinen Namen dem berühmten Mönch und Prokurator der Abtei von Hautvillers im Jahr 1668, Pierre Pérignon (bekannt als Dom Pérignon). Der Legende nach entdeckte...mehr anzeigen
Flasche
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Für die Produktion eines richtig großen Champagners benötigt man vor allem eines: Großes Savoir-faire. Kein anderer Wein oder Schaumwein beruht auf einem so komplexen Herstellungsverfahren, welches nicht nur Leidenschaft, sondern auch große Geduld erfordert. Nur wenn unzählige Dinge beachtet werden, kann ein perfekter Champagner entstehen, der mit seinen feinen Perlen und eleganten Aromen für großartigen Genuss sorgt. Ein Mann hat bereits vor über 350 Jahren mit seinen Visionen die Herstellung der feinen Gewächse aus dem Nordosten Frankreichs revolutioniert und damit den Grundstein für Champagner gelegt, wie wir sie heute kennen: Dom Pérignon, dessen Name heute für einen der prestigeträchtigsten Schaumweine der Welt steht.
Im Jahr 1668 trat der junge Mönch Pierre Pérignon eine Stelle als Kellermeister in der Abbaye d´ Hautvillers an. Das kleine Kloster befindet sich im Herzen der Champagne, nördlich der berühmten Stadt Épernay. Zur damaligen Zeit waren es, wie überall in Frankreich, vor allem Mönche, die sich um die Kultivierung von Weinreben kümmerten. Mit dem Ziel „den besten Wein der Welt“ herzustellen machte sich Pierre an die Sache. Und schon bald wurden die Schaumweine der Abbaye nicht nur aufgrund der großartigen Qualität bekannt, sondern vor allem durch einen neuen, einzigartigen Stil, den Pierre maßgeblich prägte. Es ist heute sicher, dass Pierre Pérignon nicht der Erfinder des Champagners ist. Doch zahlreiche Arbeitsschritte wurden von ihm perfektioniert. So verfeinerte er beispielsweise die zweite Gärung auf der Flasche sowie die Kunst der Assemblage von Weinen aus verschiedenen Weinbergen und Rebsorten. Auch die Herstellung von Weißweinen aus roten Rebsorten entwickelte er weiter. Die Weine der Abbaye wurden schließlich sogar so bekannt, dass sie am französischen Königshof von Ludwig XIV. genossen wurden. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wurde der Schaumwein aus der Champagne über die Landesgrenzen hinweg berühmt. Als Pierre Pérignon im Jahr 1715 verstarb, hatte er die Champagnerkunst wahrlich revolutioniert. Sein Schaffen sollte die Herstellung der Weine aus dem Nordosten Frankreichs auch noch drei Jahrhunderte später prägen.
Heute ist Dom Pérignon zu einer eigenständigen Marke geworden, die dem Champagnerhaus Moët&Chandon und damit dem Luxusriesen LVMH gehört. 1935 beschloss Moët, einen Champagner zu Ehren von Pierre Pérignon zu kreieren, welcher einen ganz besonderen Charakter besitzen sollte. Der erste veröffentlichte Jahrgang war 1921. Im Jahr 1959 erschien zudem ein erster Rosé-Champagner. Kennzeichnend für Dom Pérignon ist vor allem, dass er ausschließlich als Jahrgangschampagner verfügbar ist. Das bedeutet, dass sich der Charakter eines jeden Jahrs perfekt in der jeweiligen Cuvée widerspiegeln kann. Auf der anderen Seite wird in kleineren Jahrgängen kein Dom Pérignon erzeugt. Der bis Ende 2018 wirkende Kellermeister Richard Geoffroy beschreibt dies so: „Wenn eine Ernte nicht den Kriterien für den Champagner von Dom Pérignon entspricht, wird es in diesem Jahr keinen Vintage geben.“
Diese Tatsache führt bei Dom Pérignon zu einem kompromisslosen Streben nach Perfektion in einem jeden Jahrgang. Nur die besten Beeren landen während der Lesezeit in den Körben der Erntehelfer. Denn nur so können ausdrucksstarke Weine entstehen, die sich durch eine zweite Gärung auf der Flasche in einzigartige Champagner verwandeln. Zwar besitzt Moët&Chandon Parzellen in allen Grand Crus der Champagne, bei Dom Pérignon konzentriert man sich jedoch eine Auswahl von 12 Grand Cru-Dörfern. Ausschließlich Pinot Noir und Chardonnay werden für die Herstellung der Champagner verwendet. Als Hommage an Pierre Pérignon wird immer auch ein kleiner Anteil an Premier Cru-Weinen aus Hautvillers hinzugefügt.
Neben dem Fokus auf Jahrgangschampagner liegt ein großes Geheimnis von Dom Pérignon in der Reifezeit auf der Hefe. Nach der abgeschlossenen zweiten Gärung sinkt die Hefe auf den Flaschenboden und gibt nach und nach wunderbare Aromakomponenten an den Wein ab. Dieser Prozess der „Hefeautolyse“ ist ganz entscheidend für den Charakter der Champagner von Dom Pérignon, denn je nach Reifegrad werden die Jahrgänge eingeteilt in P1, P2 und P3. Das P steht dabei für „Plénitude“, also für „Fülle“. Den Einstieg in die Welt von Dom Pérignon ebnet dabei die Cuvée P1, der traditionelle „Vintage“ mit dem charakteristischen grünen Etikett, welcher rund 9 Jahre auf der Hefe unter optimalen Bedingungen gelagert wurde. Durch diese Reife zeigen sich typisch würzige Aromen und eine feine Cremigkeit, welche von eleganter Frucht getragen wird. Einige Jahre später, wenn die Flaschen zwischen 12 und 15 Jahren gelagert wurden, wird die Cuvée P2 veröffentlicht. Er ist somit das „zweite Kind“ eines Jahrgangs und besticht mit typischen Noten von Brioche und feinen gerösteten Nüssen. Noch ein ganzes Stück weiter geht man bei Dom Pérignon mit der Cuvée P3, welche nach rund 25 Jahren Hefelager dégorgiert wird. Ein wahrlich einzigartiges Erlebnis und vollendete Champagnerkunst, bei der man nach großer Geduld mit Perfektion belohnt wird.
Hüter der Cuvées von Dom Pérignon war bis Ende des Jahres 2018 Richard Geoffroy. Jahrelang prägte er mit seiner ruhigen, besonnenen Art den Charakter des Hauses, dessen Champagner unumstritten zu den besten der gesamten Region gehören. Die große Aufgabe des Kellermeisters von Dom Pérignon besteht vor allem darin, die Charakteristika eines jeden Jahrgangs bestmöglich herauszuarbeiten. Geoffroy beschrieb dies einmal so: „Ich habe die Jahrgänge immer mit von der Natur komponierten Musikstücken verglichen. Als Kellermeister habe ich dann die Aufgabe, sie zu interpretieren.“
Diese Kunst der „Interpretation“, welche von Geoffroy wahrlich auf die Spitze getrieben wurde, ist in den Cuvées von Dom Pérignon eindrucksvoll spürbar. Und auch der neue Mann auf der Kommandobrücke, Vincent Chaperon, wendet diese Kunst an. Seit 2005 ist Chaperon im Unternehmen tätig und war dabei von Beginn an so etwas wie die rechte Hand von Richard Geoffroy. Am 1. Januar 2019 wurde er zum neuen Kellermeister von Dom Pérignon ernannt. Während Geoffroy seine Tätigkeit als „Interpretation“ verstand, sieht sich Vincent Chaperon eher als „Architekt“, der jede neue Cuvée planen und an die äußeren, gegeben Bedingungen anpassen muss. Am Ende steht ein neuer Jahrgang von Dom Pérignon als eindrucksvolles Gebilde im Glas, bei dem alles genau am richtigen Platz ist: Kraft, Präzision, Finesse und Eleganz.
Jeder neue Jahrgang von Dom Pérignon offenbart den Charakter eines bestimmten Jahres in der Champagne. Der großartige P2 2002 zeigt beispielsweise eindrucksvoll, warum der Jahrgang ohne Zweifel zu den besten der vergangenen Jahrzehnte gehört. Im Vergleich zum Vintage Champagner P1 ist er noch ein ganzes Stück tiefgründiger und auch komplexer. Feine kandierte Früchte, etwas Haselnuss sowie eine großartige Cremigkeit am Gaumen machen den P2 zu einem einzigartigen Erlebnis. Im Jahr 2002 wurde vor allem der Chardonnay sehr reif, was sich auch in der Aromastruktur widerspiegelt. Es zeigen sich reife gelbe Früchte. Anders ist dies beim Vintage 2008 P1, der mit einer grandiosen Frische auftrumpft. Hier zeigt sich ganz hervorragend der Charakter des Jahres. Denn 2008 war eher ein kühleres Jahr, in dem perfekte Trauben mit einem außergewöhnlichen Säurespiel gelesen werden konnten. Hier zeigen sich Aromen von frischer Zitrusfrucht, die von einer - für Dom Pérignon typischen - Würze unterstützt wird. Diesem Champagner darf man gerne etwas Reife gönnen, denn gerade solch kühle Jahrgänge erstrahlen mit zunehmendem Alter in vollem Glanz.
Deutlich kraftvoller und geschmeidiger wird es mit dem Vintage Rosé. Die Cuvée aus dem Jahr 2006 zeigt feine rote Fruchtaromen und einen langanhaltenden Abgang. Mit 60-65% Pinot Noir und einem Anteil von rund 27% Rotwein aus derselben Rebsorte konzentriert man sich hier eindeutig darauf, den Charakter des Pinots bestmöglich herauszuarbeiten. Tatsächlich ist der hohe Anteil an Rotwein spürbar. Er macht den Champagner runder und fülliger. Damit ist der Vintage Rosé ein genialer Essensbegleiter, der auch mit kraftvollen Speisen perfekt harmoniert.
Für Aufsehen sorgen bei Dom Pérignon auch die einzigartigen Etiketten, die in vielen Jahren von namhaften Künstlern gestaltet werden. Diese Limited Editions sind längst zu kostbaren Sammlerstücken geworden.
Es gibt wohl keinen anderen Produzenten auf dieser Welt, der es vermag, in solch großen Mengen eine solch außergewöhnliche Qualität zu erzeugen. Pierre Pérignon ist vor über 350 Jahren angetreten, um „den besten Wein der Welt“ herzustellen. Tatsächlich steht die Marke heute für vollendete Champagnerkunst, welche die Visionen von Pierre Pérignon eindrucksvoll verkörpert. Mit Vincent Chaperon ist ein hochtalentierter Önologe nun für die Champagner verantwortlich und man darf sicher sein, dass auch in den kommenden Jahren einzigartige Weine in den Gebäuden neben der Abbaye d´Hautvillers entstehen werden. Santé!