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Weine aus Brunello di Montalcino : Die wichtigsten Punkte

Montalcino, einst ein ruhiges und beschauliches italienisches Dorf, hat sich trotz seiner vergleichsweise jungen Weinbaugeschichte zu einem Hotspot für Spitzenweingüter entwickelt. So wählte der Wine Spectator den Brunello di Montalcino unter die 12 besten Weine des 20. Jahrhunderts. Im Jahr 2006 schmückte er die Spitze der Weltrangliste.

Brunello di Montalcino DOCG - Weltklasse-Rotwein aus der Toskana

Das malerische Dorf Montalcino war einst ein unscheinbarer Fleck in der Toskana. Mittlerweile hat sich das Weinbaugebiet zu einer der angesehensten Weinregionen von Italien entwickelt. Seit seiner Anerkennung als erste DOCG Italiens im Jahr 1980, steht der Brunello di Montalcino auf internationaler Ebene für Spitzenqualität unter den italienischen Rotweinen. Brunello di Montalcino gilt in der Fine-Wine-Welt als Synonym von Finesse, Eleganz und Charme. Darüber hinaus ist der Spitzenwein eine Ode an die Zeit: Erst ab dem 1. Januar des fünften auf die Ernte folgenden Jahres wird ein Brunello für den Handel freigegeben. Die edlen toskanischen Rotweine sind Lagerweine par excellence: Der Wein lagert mindestens zwei Jahre in Barriques und wird frühestens vier Monate nach der Abfüllung verkauft - ein Riserva braucht ein zusätzliches Ausbaujahr.

Geschichtlicher Hintergrund

Vom mittelalterlichen Montalcino, bekannt für seine Weinlesegesetze und bereits von Dominikanermönch Leandro Alberti für seine hervorragenden Weine gelobt, bis hin zur modernen Weinbaukunst, hat der Brunello di Montalcino eine beeindruckende Evolution durchgemacht. Ursprünglich für den süßen Moscadello bekannt, markiert das 19. Jahrhundert einen Wendepunkt, als Clemente Santi die Bühne betritt und die Grundlagen für die Brunello-Produktion legt.

Clemente Santi, später unterstützt durch seinen Enkel Ferruccio Biondi-Santi, setzte auf die Rebsorte Sangiovese Grosso und führte eine lange Reifung in Eichenfässern ein. Diese Pionierarbeit verlieh dem Brunello di Montalcino seinen charakteristischen Geschmack und etablierte die Familie Biondi-Santi als Wegbereiter für den heutigen Erfolg.

Trotz anfänglicher Herausforderungen, bedingt durch geringe Produktion und die Wirren des 20. Jahrhunderts, begann der Brunello di Montalcino ab den 1950er Jahren seinen Siegeszug. Heute zählt die Appellation über 200 Produzenten und Montalcino erfreut sich als UNESCO-Weltkulturerbe internationaler Bekanntheit.

Das Terroir von Brunello di Montalcino

Lage, Boden und Klima

Das Terroir von Montalcino, geschützt durch den Vulkan Mount Amiata, bietet mit seinen kalksteinreichen Böden ideale Bedingungen für die Sangiovese-Traube. Diese geografischen und klimatischen Besonderheiten sind ausschlaggebend für die einzigartige Qualität des Rotweins aus der Toskana.

Sangiovese, Königsrebe von Montalcino

Die einzige zugelassene Rebsorte ist der Sangiovese, die in der Region unter dem Namen Brunello bekannt ist. Daher stammt auch der Name der Appellation. Während anderswo in Italien die Weine aus Rebsorten-Mischungen (Assemblagen) hergestellt wurden, führte Clemente Sati Brunello in den Jahren um 1870 Versuche durch, die es ermöglichten, den Brunello alleine zu vinifizieren und hierdurch diesen sortenreinen Wein herzustellen.

Ausbau und Reifezeit

Das DOCG-klassifizierte Weinbaugebiet weist die längste vorgeschriebene Reifezeit für Stillweine auf, die sogar jene der Rioja Reserva übertrifft. Die Angabe der Appellation auf dem Etikett erfordert, dass Brunello di Montalcino mindestens zwei Jahre lang in Eichen-Fässern und dann 4 Monate in der Flasche reift. Er wird 5 Jahre nach der Ernte erst vertrieben.

Was ist ein Brunello di Montalcino Riserva?

Brunello di Montalcino kann als „Riserva“ bezeichnet werden, wenn er 6 Monate in der Flasche reift und 6 Jahre später erst in den Handel kommt.

Das Geschmacksprofil von Brunello di Montalcino Rotwein

Mit seiner rubin- bis granatroten Farbe entwickelt Brunello di Montalcino intensive Fruchtaromen mit einem Hauch von Holz und Unterholz. Der Geschmack im Mund ist von Wärme und kräftigen Tanninen geprägt, die harmonisch aber ausdauernd spürbar sind. Brunello di Montalcino Rotwein verzaubert mit intensiven Aromen, harmonischen Tanninen und einer langen Lagerfähigkeit, die ihn zu einem hochbeliebten Toskana-Rotwein macht.

Währenddessen bietet der Rosso di Montalcino, Brunellos jüngerer Bruder, bereits nach drei bis fünf Jahren großes Trinkvergnügen. Die Rosso di Montalcino Weine der Top-Weingüter liefern in der Regel ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ermöglichen ein früheres Genusserlebnis.

Food-Pairing und Serviervorschlag

Ein Brunello di Montalcino DOCG eignet sich hervorragend für die Kombination mit gehaltvollen Speisen. Seine aromatische Komplexität und kraftvolle Struktur harmonieren besonders gut mit Wild, edlem Fleisch und toskanischen Spezialitäten. Um seinen vollen Geschmack zu entfalten, wird empfohlen, den Wein vor dem Genuss zu dekantieren.

Top-Produzenten aus Brunello di Montalcino

Unter den fast 200 Produzenten finden sich sowohl historische Weingüter wie Biondi-Santi als auch innovative Weinhäuser, die die Tradition des Brunello di Montalcino weiterführen und bereichern. Diese edlen Tropfen sind ein fester Bestandteil der Weinkultur der Toskana und genießen auch fernab von Italien ein immenses Renommee. Castello Banfi, Poggio di Sotto, Casanova di Neri: Wir haben drei Spitzenweingüter der Region unter die Lupe genommen:

Castello Banfi

Das majestätisches Weingut Castello Banfi liegt im Herzen der Toskana, umgeben von den malerischen Flüssen Orcia und Ombrone und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Montalcino. Mit seinen beeindruckenden 3000 Hektar, von denen rund 800 Hektar sorgfältig mit hochwertigen Reben bepflanzt sind, steht Castello Banfi heute für herausragende Weinkultur und Qualität. Besonders bekannt ist das Gut für seine preisgekrönten Rotweine, zu denen neben dem berühmten Brunello di Montalcino (Sangiovese Grosso) und Chianti auch Sorten wie Syrah und Cabernet Sauvignon zählen, die das breite Spektrum und die Expertise von Castello Banfi unterstreichen.

Poggio di Sotto

Poggio di Sotto wurde 1989 gegründet und befindet sich südöstlich der Hügel von Montalcino. Es galt schon immer als eines der Spitzenproduzenten von Sangiovese Rotwein und ist ein großer Name in der Brunello di Montalcino DOCG. Das Gut profitiert von einem einzigartigen Mikroklima und großen Temperaturunterschieden - selbst im Sommer. Die 10 Hektar Grund, alle Brunello di Montalcino-gekennzeichnet, werden nach den Richtlinien biologischer Landwirtschaft bearbeitet. Sie befinden sich auf Hängen, die 200 bis 400 m ansteigen, und den Weinstöcken einen ausgewogenen Lebensraum bieten.

Casanova di Neri

Das 1971 von Giovanni Neri gegründete gleichnamige Weingut gehört zu den Top-Adressen in Brunello di Montalcino. Südlich von Siena, nahe der des Dorfs Montalcino, produziert Casanova di Neri herausragende Toskana-Rotweine in Top-Lagen, darunter Cerralto, Le Celtine, Pietradonice und Podernuovo. Und es sind genau diese Weine, die Casanova di Neri sein internationales Renommee eingebracht haben. Zwischen Tradition und Innovation entsteht bei Casanova du Neri ein spannender und ausdrucksstarker Brunello-Stil. Jedes Jahr verlassen seltene, intensive und kraftvolle Rotweine die Keller des Weinguts. Mit Präzision und Sorgfalt bringen sie den Charakter des Sangiovese Grosso perfekt zum Ausdruck.

Alles rund um den Sangiovese

Ihre Möglichkeiten sind so zahlreich wie unterschiedlich in der Verwendung – so kann man die Königin der italienischen Rebsorten als einfachen Tischwein wie als Edeltropfen mit internationalem Renommee vorfinden. Erfahren Sie alles rund um die rote Traube in unserem Blog-Beitrag Sangiovese: Fundament der toskanischen Kultweine.