Das seit mehr als acht Generationen existierende Haus Drappier ist eines der renommiertesten Häuser der Champagne. Seinen Ruhm hat es insbesondere seinem heutigen Präsidenten Michel Drappier zu verdanken. Die in der Aube ansässige Familie war maßgeblich an der Einführung der Edelrebe Pinot Noir in der Champagne-Region beteiligt - und an der Reduzierung des Schwefelgehalts der Champagner: Kein anderer Hersteller verwendet so wenig Schwefel wie Drappier. Das Haus besitzt außerdem einige der ältesten und größten Weinkeller Europas.
Eine Familiensaga im Herzen der Champagne
Vom Kleiderhändler zum Winzer
Das Abenteuer Drappier begann 1808, als das familiengeführte Weingut gegründet wurde, das sich heute unter der Leitung von Michel Drappier befindet. Genau genommen reichen die Anfänge des Champagnerhauses bis ins 17. Jahrhundert zurück, als der 1604 geborene Rémy Drappier als Kleiderhändler in Reims tätig wurde. Aber erst 1808 zog die Familie nach Urville, wo sie ihre ersten Weinberge anbaute. Seit 1979 leitet Michel das Haus und die Weinherstellung, unterstützt von seinen Kindern Charline, Hugo und Antoine.
Auch die beiden Kalksteinkeller des Hauses haben eine lange Geschichte. Die ältesten wurden im Jahr 1152 erbaut. Die Familie erwarb sie später und nutzte sie nach dem Zweiten Weltkrieg. Diese Keller werden speziell für die Lagerung vieler edler Jahrgänge und großer Flaschen genutzt. In den anderen Kellern in Reims reifen die außergewöhnlichen Cuvées des Hauses wie der Grande Sendrée und der Jahrgangschampagner Exception.
Heute erstrecken sich die Weinberge des Hauses über eine Fläche von 55 Hektar, wovon ein Drittel biologisch bewirtschaftet wird. Darüber hinaus hat das Weingut Partnerschaften mit anderen Winzern der Champagne, an der Côte des Bar, in der Montagne de Reims und an der Côte des Blancs.
Die Rebsorten
Pinot Noir, DNA der Drappier-Champagner
Anfang der 1930er Jahre beschloss George Collot, der Großvater von Michel Drappier, die damals verkannte Rebsorte Pinot Noir anzubauen. Heute macht die Edelrebe 70 % der Familienweinberge aus und ist zur Star-Rebsorte der Drappierchampagner geworden.
Der fatale Frost von 1957, der die Weinberge verwüstete, führte zu der Entscheidung, auch Pinot Meunier anzubauen, eine Rebsorte, die sich im Frühjahr gegen die kalten Temperaturen der Champagne behaupten kann.
Aber auch seltene Rebsorten wie Petit Meslier, Blanc Vrai und Arbane sind in den Weinbergen des Gutes zu finden, und tragen zur Einzigartigkeit der Kreationen des Hauses bei.
Die Drappier-Stilistik
Authentizität und Natürlichkeit im Fokus
Die Brut-Champagner des Hauses kann man als Antithese von hochgestochener Eleganz verstehen – Authentizität und Natürlichkeit werden hier dem mitunter fast übertriebenen Raffinement so mancher Champagner vorgezogen, um die vielen Facetten des Terroirs und die Präzision der Weinbereitung besser zur Geltung zu bringen. Das drückt sich auch in der der sehr geringen Dosage seiner Cuvées aus - und nicht zuletzt in dem minimalen Einsatz von Schwefel. Die Cuvée Brut Nature Sans Soufre ist ein exzellentes Beispiel dieser naturbezogenen Philosophie des Champagnerherstellers.
Jene Werte der Authentizität und Natürlichkeit werden in der ganzen Familie gepflegt: Jedes Jahr nach der Weinbereitung treffen sich die drei Generationen der Drappiers, um gemeinsam mit dem Kellermeister über die Assemblage der Weine jeder Cuvée zu entscheiden.
Wie erkennt man einen Drappier-Champagner im Glas?
Die Antwort ist einfach: maximaler Ausdruck des Terroirs, ohne Schminke und ohne Kunstgriffe. Mit den niedrigsten Schwefeldosen der Branche enthüllt er strahlend natürliche Farben, mit der Vielfältigkeit von Gold oder der schimmernden Intensität von Kupfer.
Darüber hinaus liegt die Besonderheit des Drappier-Champagners auch in der Qualität der Perlage. Dank der geringen Dosage erfolgt die Schaumbildung bei niedriger Temperatur langsam, was zu feinen und subtilen Bläschen führt. Heute ist das Familienunternehmen das einzige Champagnerhaus, das das individuelle Rütteln und Degorgieren in der Originalflasche praktiziert.
Komplexität, Reinheit, Vinosität und ein feiner Gaumen: Das Maison Drappier legt größten Wert auf die Qualität seiner Expeditionsliköre. Nach der Reifung in Eichenfässern und dann in Ballonflaschen wird mehr als 15 Jahre gewartet, bevor die kostbare Flüssigkeit in geringerer Dosis direkt in die Flaschen gegeben wird.
Nachhaltiger Weinbau
Wie bereits erläutert ist das Maison sehr darauf bedacht, seine prickelnden Tropfen so natürlich wie möglich zu erzeugen. Nachdem die Trauben in der Kellerei angekommen sind, wird der Saft mit mechanischen Niederdruckpressen gepresst. Der Saft wird dann mit großer Sorgfalt behandelt, um eine Oxidation beispielsweise durch Pumpen zu vermeiden. Hier kommt die Schwerkraft zum Einsatz: Der Saft setzt sich auf natürliche Weise ab, bevor er etwa zwei Wochen lang bei niedriger Temperatur eine erste Gärung durchläuft. Dann folgt die malolaktische Gärung, die auf natürliche Weise erfolgt.
Die Drappier-Flaschen
Vom Magnum bis zum Melchisedech
Neben dem äußerst seltenen Melchisedech (30 l), der die größte Champagnerflasche der Welt darstellt, ist Drappier das einzige Haus, das seine Luxus-Schäumer im Primat (27 Liter) anbietet. Darüber hinaus gibt es die edlen Schaumweine auch im beliebten 1,5l-Magnum-Format, als Jeroboam (3l), Methusalem (6l), Balthazar (12l), Nabuchodonosor (15l) und als Salomon (18l). Auch Freunde von kleinen Flaschen kommen nicht zu kurz, Drappier-Champagner gibt es auch in der 0,375l-Halbflasche.
Alles Wissenswerte zun den verschiedenen Flaschenformaten erfahren Sie auf unserer Seite Champagner-Flaschen.
Drappier Champagner kaufen
Das Portfolio
Carte d'Or: Der Klassiker
Das Champagnerhaus stellt einige der außergewöhnlichsten Champagner der Welt her. Das Flaggschiff des Hauses mit dem unverwechselbaren gelben Etikett, die die 1952 auf den Markt gebrachte Cuvée Carte d'Or schier unübersehbar macht. Die Assemblage besteht zu 80% aus Pinot Noir. Er ist ein idealer Aperitif und harmoniert wunderbar mit weißem Fleisch, festem Fisch oder Chaource-Käse.
Brut Rosé & Grande Sendrée Rosé
Eine weitere außergewöhnliche Cuvée ist der Drappier Brut Rosé, die nach der Saignée-Methode hergestellt wird und zu 100 % aus Pinot Noir besteht. Er wurde 1968 in einer klaren Glasflasche auf den Markt gebracht, und sein Erfolg hat es bis in den Elysée-Palast geschafft. Eine weitere Rosé-Kreation sind die Vintage-Rosé-Champagner Grande Sendrée Rosé - auch hier dominiert die Star-Rebsorte des Hauses, ergänzt durch einen Hauch von Chardonnay.
Außergewöhnliche Jahrgangschampagner
Champagne Drappier bietet auch Millésime Exception-Jahrgänge an, die aus einer Assemblage von Pinot Noir und Chardonnay bestehen. Zu den außergewöhnlichen Jahrgängen gehören der Drappier Millésime Exception 2006, Drappier Millésime Exception 2008 und Drappier Millésime Exception 2012.
Last but not least …
Natürlich ist das Portfolio ohne den Blanc de Blancs-Champagner des Hauses nicht vollständig. Mehr als erwähnenswert ist auch der Charles de Gaulle, der nach einem der berühmtesten Kunden des Hauses benannt wurde. Der ehemalige Staatspräsident de Gaulle wählte die Champagner des Hauses für seine privaten Empfänge in Colombey-les-Deux-Églises in der Nähe von Urville, wo er wohnte, wenn er nicht im Elysée-Palast war.
Nicht zu vergessen ist einer der einzigartigsten Weine mit seltenen Rebsorten, der Drappier Quattuor Blanc de Quatre Blancs, ein Blend aus 25% Arbanne, 25% Petit Meslier, 25% Blanc Vrai und 25% Chardonnay.