Der Chardonnay gehört zu den beliebtesten und am meisten verbreiteten Rebsorten weltweit. Sie ist die Rebsorte der großen trockenen Burgund-Weißweine sowie zahlreicher Grand Crus und Champagner. Die wichtigsten Chardonnay-Weinbauregionen in Frankreich, Aromenprofil, geschmackliche Variationen, aber auch Details zu Lieferung und Versandkosten: Erfahren Sie in diesem Artikel alles Wissenswerte rund um den beliebten Weißwein.
Chardonnay, der bekannteste trockene Weißwein
Die jahrhundertealte Königsrebe hat sich längst weit über die Grenzen ihrer französischen Ursprungsregion Burgund ausgebreitet und man findet sie in so ziemlich jeder Weinregion der Welt, wo exzellente, von der Kritik gefeierten Chardonnay-Weine hergestellt werden. Hier ein wenig Orientierungshilfe, bevor Sie die großen trockenen Chardonnay-Weißweine in unserem Sortiment entdecken!
Frankreich: Fokus auf die Wiege der Chardonnay-Rebsorte
Die mit Abstand berühmtesten Chardonnayweine kommen aus Frankreich, insbesondere dem Burgund. Doch auch die Champagne im Norden Frankreichs in der prestigeträchtigen Anbaugebiet Côte des Blancs. Hier einige der berühmtesten Appellationen und die Eigenschaften der edlen Tropfen:
Chablis
Beginnen wir mit dem im Norden Burgunds, mit dem im Departement Yonne gelegenen Weinbaugebiet Chablis. In dieser von einem besonders rauen Klima geprägte Gegend und ihren kalten Wintern und trocken-heißen Sommern, bringt die Sorte hier trockene Weißweine mit frischen Zitrusnoten und rauchigen mineralischen Noten mit dem Duft von Feuerstein hervor.
Am Gaumen zeigt sich eine lebhafte Säure und ein salziger mineralischer Ausdruck, der mit dem Terroir zusammenhängt: Die Weinberge von Chablis befinden sich auf Mergel- und Kalksteinböden aus dem Kimmeridgium, die aufgrund der zahlreichen kleinen versteinerten Austern in Form eines Kommas eine ganz besondere Mineralität aufweisen. Eine Besonderheit der Weine aus Chablis im Vergleich zu anderen Gebieten Burgunds ist, dass die Weinrebe hier nicht in Eichenfässern ausgebaut wird.
Die Reinheit des Fruchtausdrucks kommt voll zum Ausdruck und macht Chablis zu einem ganz eigenen Stil, der unter allen Weinen erkennbar ist.
Côte d‘Or
Das gemäßigte Klima der Region Côte d'Or bietet ideale Bedingungen für die Produktion von sehr großen Weinen und kann mit außergewöhnlichen Appellationen aufwarten. Vor allem in der Côte de Beaune und Hautes Côtes de Beaune werden einige der größten Chardonnayweine überhaupt angebaut.
Die berühmtesten sind Meursault, Puligny-Montrachet, Corton und Corton-Charlemagne. Die Appellation Meursault produziert Weißweine mit einer gold-grünen Farbe, die je nach Alter des Weines mehr oder weniger stark ausgeprägt ist. Die Nase entdeckt eine komplexe Aromenpalette, die sich über Noten von Zitrusfrüchten, Honig, gerösteten Trockenfrüchten oder auch blumigen Noten entwickelt. Am Gaumen besticht der Wein durch seine Vielfältigkeit und Dichte, indem er köstliche Noten präsentiert. Zwischen Cremigkeit und Frische, Kraft und Balance weisen die Weine aus Meursault einen langen Abgang auf und sind unbestreitbar Weine mit langer Lagerfähigkeit.
Champagne
Chardonnay kann auch zur Herstellung von schäumenden oder prickelnden Weißweinen verwendet werden, so wird die Traube gerne in der Champagnerproduktion verwendet, aber auch in Form des berühmten Crémant de Bourgogne oder in der AOC Limoux südlich von Carcassonne, wo er neben Mauzac und Chenin Blanc in die Assemblage der Weine Blanquette de Limoux und Crémant de Limoux aufgenommen wird.
Bei einer sortenreinen Verarbeitung spricht man von „Champagne Blanc de Blancs“. Der Blanc de Blancs-Champagner ist ein außergewöhnlicher Schaumwein aus der Champagne, der die einzigartige Persönlichkeit der Traube in seiner ganzen Reinheit hervorhebt.
Warum trocken ist nicht gleich trocken ist
Zuallererst also einige Grundprinzipien zum Thema trockener Wein: Als „trocken“ bezeichnet man einen Wein, der fast oder vollständig durchgegoren ist, was bei stillen Weinen einem Restzuckergehalt von maximal 4g pro Liter entspricht. Dieser Grenzwert kann bis zu 9 g pro Liter gehen, vorausgesetzt, der Gesamtsäuregehalt ist höchstens 2 g niedriger als der des Restzuckers.
Doch je nachdem, ob es sich um einen stillen Wein oder einen Schaumwein handelt, gilt für die Beschreibung „trocken“ nicht derselbe Restzuckergehalt-Maximalwert. So unterscheidet sich eine trockener Chardonnay-Wein im Bezug auf seine Süße also grundlegend von einem trockenen Chardonnay-Champagner.
Welche Rolle spielt der Säuregehalt in einem trockenen Chardonnay-Wein?
Der sensorisch wahrnehmbare Geschmack ist nicht allein vom tatsächlichen Restzuckeranteil des Weines abhängig - hier kommt die Säure ins Spiel, die als regelrechter Süßepuffer fungiert, also ausgleichend wirkt. Ein Chardonnay oder auch ein Riesling, der einen Restzuckergehalt von 6 g pro Liter aufweist mit einer Säure von 8 g pro Liter schmeckt wirklich trocken, während ein niedrigerer Säuregehalt die Süße geschmacklich klarer wahrnehmbar ist. Da ein trockener Chardonnay nur wenig unvergorenen Zucker enthält, schmeckt man einen höheren Säuregehalt eher heraus.
Wie schmeckt trockener Chardonnay-Wein?
Ein variables Aromenprofil
Das Aromaprofil eines Chardonnay-Weines ist sehr variabel: Je nach dem Boden, auf dem er kultiviert wird, Klima, Weingut und Herstellungsart wird er unterschiedliche Weine hervorbringen. Winzer schätzen die virtuose Weißwein-Traube für ihre Eleganz, ihre vielseitige Einsetzbarkeit und nicht zuletzt für ihren Nuancenreichtum. Der Geschmack der beliebten Chardonnay-Rebsorte ist nur schwer eingrenzbar, und ganz eindeutig würde die Beschreibung „trockener Weißwein“ den Chardonnay mehr als reduzieren.
Klima und Lese
Je nachdem, ob die Rebsorte in einer wärmeren oder kühleren Klimazone gepflanzt wurde, ist der Säuregehalt mehr oder weniger ausgeprägt.
Eine späte Lese bei warmem Klima wird eine milde Säure nach sich ziehen, mit Aromen von Ananas, Birne, Melone oder Nektarine.
Eine frühe Lese bei kühlem Klima bringt einen höheren Säuregehalt mit sich. Geschmacklich erinnern die Noten an Limettenschalen, weiße Blüten, Aprikose oder weißer Pfirsich
Boden und Ausbau
Geschmeidig, lebhaft, ausgeglichen, ... Die Charakteristika eines Chardonnays sind so vielseitig wie die Bodenarten, auf denen die Traube wächst: So wirken Sandstein, Kalk und Böden vulkanischen Ursprungs säurefördernd. Geschmacklich lassen sich diese drei Bodenarten in drei Kategorien einteilen:
Ein Chardonnay-Wein, der auf Sandsteinboden gepflanzt wurde, ist von ausgeglichenem Charakter. Geschmacklich entwickelt er Noten von Grapefruit, Blüten, Orange und Nektarine und salzige Noten.
Auf Kalkböden kultivierte Chardonnays ergeben geschmeidige Weine mit kreidigen Noten sowie Aromen von Marzipan und grüner Apfel.
Boden vulkanischen Ursprungs geben lebhafte Chardonnay-Weine, mit Noten, die an Bleistiftabrieb und weißer Pfeffer erinnern.
Im Holzfass gereifter Chardonnay
Der Chardonnay gehört zu den wenigen Weißwein-Rebsorten, die gerne im Holzfass ausgebaut werden, was sich wiederrum in Charakter und Geschmack widerspiegelt. Ein im Eichenfass gereifter Chardonnaywein ist von runder Säure, das Holz gibt Komplexität und verringert die Fruchtaromen, Aromen von Vanille, Karamell und Nelke prägen einen Chardonnay aus dem Holzfass.
Weißburgunder und Chardonnay
Die Weißburgunder- und Chardonnay-Trauben weisen aufgrund ihrer Abstammung gewisse Ähnlichkeiten auf. Beide Rebsorten gehören zur Pinot-Familie und werden trocken ausgebaut - darüber hinaus sind beide Weinreben für den Ausbau im Holzfass geeignet, bei Weißweinen eine eher seltene Gegebenheit. So kann man beide Rebsorten als Cuvée oder in Form von reinsortigen Chardonnay - oder Weißburgunder (Pinot Blanc) finden.
Noch mehr zum trockener Chardonnay erfahren Sie in unserem Blog-Beitrag Chardonnay - Eine weiße Traube erobert die Welt.